Abgeschlossenes Projekt
Ziel des Forschungsprojekts war es, ein differenziertes Bild von den Menschen im Rentenalter, die zwar die Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug der Grundsicherung erfüllen, aber dennoch keine Leistungen beziehen, zu zeichnen. Grundlage der Analyse ist das SOEP der Erhebungsjahre 2006–2016, wobei sich die Forscher*innen in den Auswertungen auf die Wellen 2011–2016 konzentrieren. Mithilfe eines am DIW Berlin entwickelten Mikrosimulationsmodells (STSM) wurde auf Basis der Befragungsdaten des SOEP zum Vorjahr (u.a. Einkommens- und Vermögensangaben, Haushaltskontext, Wohnsituation, Ge-sundheitslage, Haushaltsausstattung) ermittelt, ob in den untersuchten Haushalten prinzipiell ein Anspruch auf die Grundsicherung im Alter bestanden hätte. Im nächsten Schritt wurden diesen Simulationen die Angaben zum Grundsicherungsbezug im SOEP gegenübergestellt und daraus der Umfang und die Verbreitung der Nichtinanspruchnahme in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen berechnet. Da die Grundsicherung im Alter nur vergleichsweise wenige Haushalte betrifft, konzentriert sich das Projekt auf die Auswertung eines kumulativen Datensatzes, der die Angaben der Befragten zu den Jahren 2010–2015 zusammenfasst. In einem ersten Schritt wird der Umfang der nach dem Simulationsmodell anspruchsberechtigten Haushalte aufgezeigt und die sozialstrukturelle Zusammensetzung der Gruppe untersucht. Die Autor*innen prüfen dabei auch die Qualität des Simulationsmodells, indem sie über die Variation verschiedener Annahmen aufzeigen, wie sensibel die Ergebnisse auf diese Variationen reagieren. Zudem werden die Befragungsdaten des SOEP zum Grundsiche-rungsbezug mit der amtlichen Statistik verglichen. Es zeigt sich, dass Empfänger*innen der Grundsicherung im Alter im SOEP leicht unterrepräsentiert sind. In einem zweiten Schritt wird das Inanspruchnahmeverhalten über die Zeit und für verschiedene soziodemografische Merkmale aufgearbeitet.
Themen: Rente und Vorsorge