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„Eine dauerhaft hohe Inflation ist sehr unwahrscheinlich“

Statement vom 13. Oktober 2021

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufige Inflationsrate für September in Höhe von 4,1 Prozent bestätigt. Damit lag die Inflationsrate so hoch wie seit Dezember 1993 nicht mehr. Dazu ein Statement von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Blockquote4,1 Prozent klingt nach einer höheren Inflation, als sie in Wahrheit ist. Denn im September sind die Preise im Vergleich zum August und zum Juli nicht gestiegen, sondern konstant geblieben. Die höhere Zahl ist vor allem das Resultat so genannter Basiseffekte, also der Tatsache, dass im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr die Preise gefallen sind. Die Preise fossiler Energieträger wie Öl und Gas werden auch in Zukunft weiter steigen. Das ist gut so, denn dies gehört zu einer klugen Strategie in Sachen Klimaschutz dazu. Die Politik sollte Menschen mit geringen Einkommen gezielt finanziell entlasten, aber nicht TopverdienerInnen oder Unternehmen. Die Inflation wird im kommenden Jahr in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit eher zu gering als zu hoch ausfallen. Eine dauerhaft hohe Inflation ist sehr unwahrscheinlich und wäre eher ein Luxus-Problem, denn dies würde eine dauerhaft boomende Wirtschaft erfordern. Es gibt daher keinen Anlass zur Angst und die Politik sollte sich an populistischer Angstmache nicht beteiligen.

Themen: Konjunktur

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