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SOEPnewsletter Juli 2024

Liebe SOEP-Community,

das SOEP ist 40 Jahre alt geworden und dies haben wir groß gefeiert (mehr dazu unter "News und Events").

Wir freuen uns, sowohl die Veröffentlichung des ersten Scientific Use File der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung als auch jene der SOEP-Datensätze im Open (Meta-) Data Format bekannt zu geben (siehe „Data Service“). 

Lesen Sie alles über unsere neuen Projekte und Forschungsgruppen und erfahren Sie außerdem die Termine für den neuen SOEPcampus und Ankündigungen von SOEP-Events, u.a. den Call for Papers für den Workshop “Life-course Inequality Dynamics” am 24. und 25. Oktober 2024 unter „News and Events“.

Wie gewohnt stellen wir auch in dieser Ausgabe wieder eine Auswahl spannender neuer Publikationen auf Basis von SOEP-Daten vor (siehe „Veröffentlichungen“) und aktuelle Informationen zu unseren SOEP-Mitarbeitenden, aber auch Good News von Datennutzenden aus der SOEP-Community (siehe „Staff and Community News“).

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und einen entspannten Sommer!

Viele Grüße

Ihr Team vom SOEP Bereich Wissenstransfer

Datenveröffentlichung: Der erste Scientific Use File der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ ist nun verfügbar

Der kürzlich veröffentlichte Datensatz „IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP, Version UKR, 2022-2023“ umfasst Umfragedaten und generierte Indikatoren von 11.754 Geflüchteten ukrainischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 70 Jahren, die an einer umfassenden repräsentativen sozialwissenschaftlichen Wiederholungsbefragung teilgenommen haben, zunächst von August bis Oktober 2022. Zwischen Januar und März 2023 erfolgte die zweite Befragungswelle mit 6.835 Befragten.

Die Befragung basiert auf einer zufallsbasierten Stichprobe. Zunächst wurden aus dem Ausländerzentralregister circa 100 Gemeinden in Deutschland ausgewählt, in denen viele ukrainische Geflüchtete gemeldet sind. Aus diesen Gemeinden wurden auf Grundlage von Daten aus den Einwohnermelderegistern Geflüchtete zufällig ausgewählt und mit der Bitte um Teilnahme an der Befragung kontaktiert. Die Befragungen selbst wurden durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) mittels Online-Fragebogen durchgeführt, alternativ konnte auch ein Papierfragebogen ausgefüllt werden. 

Alle registrierten Datennutzer*innen können die aktuellen Daten ab sofort über unser Online-Bestellformular bestellen. Auch die neuste Datenedition v39 kann jetzt bereits vorbestellt werden. 

Die IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ wurde durch fünf Partnerinstitutionen etabliert: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Das Projekt knüpft an die seit 2016 durchgeführte „IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten“ und das am BiB angesiedelte Familiendemografische Panel (FReDA) an.

 

Open (Meta-)Data Format: SOEP-Datensätze in neuem offenen Datenformat verfügbar

Seit diesem Sommer sind die SOEP Scientific Use Files im neu entwickelten Open Data Format (opendf) verfügbar. Dieses Format wurde im KonsortSWD-Projekt entwickelt. Es handelt sich dabei um ein nicht-proprietäres, plattformunabhängiges und metadatenangereichertes Datenformat, das die FAIR-Prinzipien für die Verwaltung und Betreuung wissenschaftlicher Daten erfüllt. Es wurde insbesondere für Umfragedaten entwickelt und kann mit mehrsprachigen Metadaten angereichert werden. Im Laufe des Projekts wurden Software-Pakete für R und Stata erarbeitet, mit denen Datennutzende Datensätze im opendf in R und Stata lesen und schreiben können, und mit denen die in den Daten gespeicherten Metadaten abgerufen werden können.
Eine Anleitung zur Verwendung der SOEP-Daten im opendf finden Sie hier.

40 Jahre SOEP - Festveranstaltung

Am 3. Juli feierten wir zusammen mit etwa 120 Gästen das 40. SOEP-Jubiläum in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften – visuelle Eindrücke finden Sie hier.

Aus den Redebeiträgen der Gratulant*innen stach ein Aspekt besonders hervor: Gerade in Zeiten hoher politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit ist das SOEP ein wichtiger Pfeiler des Erkenntnisgewinns über unsere Gesellschaft. Sein „Datenschatz“, so Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, werde in Zukunft noch wertvoller werden. Ebenso lobten die Redner*innen die Innovationskraft des SOEP, sein Bestreben, immer „am Puls der Zeit“ zu sein, wie Jutta Mata (Vorsitzende des SOEP-Surveyrats) und andere es formulierten. Wir sind stolz auf die Erfolgsgeschichte des SOEP, seine Strahlkraft und hohe Relevanz für Gesellschaft, Politik und Medien.  

Neben Gästen aus dem Kreis der Zuwendungsgeber*innen waren Vertreter*innen der Gründungsgeneration des SOEP, des DIW-Kuratoriums sowie des Befragungsinstituts als auch Freunde des SOEP und die Vorstandsmitglieder und Kolleg*innen des DIW Berlin anwesend. Wir möchten uns hiermit bei allen Weggefährt*innen, Unterstützer*innen und natürlich dem SOEP-Team bedanken, ohne dessen Tatkraft und Leidenschaft weder die aufwändige Durchführung der Studie noch die Beibehaltung eines derart hohen wissenschaftlichen Niveaus möglich wären. Unser Dank gilt vor allem auch den Befragten, ohne die die Studie nicht so erfolgreich wäre!

Wir bedanken uns herzlich bei der Vereinigung der Freunde des DIW Berlin (VdF) und bei infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) für die großzügige finanzielle Unterstützung der Veranstaltung.

Sigrid E. Nikutta, Kuratoriumsvorsitzende DIW Berlin
© Bernhard Ludewig

Sabine Zinn, kommissarische SOEP-Direktorin
© Bernhard Ludewig

© Bernhard Ludewig

News

Neues DFG-Projekt “Surveying Panel Participants’ Network Members: Integration of Egocentric Data Collection and Respondent-Driven Sampling”

Dem Umstand, dass Individuen in soziale Kontexte eingebettet sind, versuchen bereits viele großangelegte, themenübergreifende sozialwissenschaftliche Befragungen gerecht zu werden – dies gelingt aber bislang nur bedingt.

Das Vorhaben dieser Anfang Juni gestarteten Studie unter Projektleitung von Carina Cornesse und Sabine Zinn besteht darin, die bestehenden Datenerfassungsstrategien – Umfragedesigns für multiple Akteure (MA) und Fragebogenmodule für egozentrierte Netzwerke (ECN) – durch Respondent-Driven Sampling (RDS) zu ergänzen und zu verbessern. Hierfür wird die Datenerhebungswelle des German Social Cohesion Panels (SCP) im Jahr 2025 um ein RDS-Verfahren erweitert und die resultierenden Netzwerkdaten werden gemeinsam mit den Paneldaten analysiert.

Erfahren Sie mehr zu dieser Netzwerk-Stichprobenziehungsstrategie und zu den Projektzielen auf der Projektseite.

 

Neues DFG-Projekt “Video-interviewing as part of a targeted multi-mode design in household panel surveys (CALVI)”

Um die kontinuierliche Teilnahme an und Datenqualität von Umfragen sicherzustellen, muss sich die Umfragelandschaft an die sich verändernde gesellschaftliche Realität anpassen, insbesondere im Hinblick auf Mobilität und Digitalisierung. Mit diesem Forschungsprojekt soll ermittelt werden, unter welchen Umständen, in welchem Ausmaß und bei welchen spezifischen demografischen Untergruppen Videointerviews (CALVI) durchgeführt werden können und sollten. Dies umfasst die Untersuchung potenzieller Non-Response-Verzerrungen, die auftreten können, wenn CALVI für Erstbefragte und/oder für etablierte Panelmitglieder verwendet wird.

Das am 01. Juni gestartete Projekt unter Leitung Carina Cornesse, Markus M. Grabka und Sabine Zinn von verfolgt zwei Ziele: 1) Das Testen und Optimieren der Machbarkeit von CALVI in einer Mixed-Mode-Haushaltspanelbefragung, dem SOEP-Innovationspanel (SOEP-IS). 2) Die Entwicklung einer gezielten Multi-Mode-Umfragestrategie, die CALVI neben CAPI und CAWI umfasst, um die Rücklaufquoten und die Datenqualität bei einem fixen Finanzbudget zu maximieren. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

 

Neues VolkswagenStiftung-Projekt “DECIPHE – Demographic Change and the Intergenerational Persistence in Homeownership in Europe”

DECIPHE ist das erste Projekt, das umfassend untersucht, ob und wie tiefgreifend sich demografische Veränderungen in Europa auf die intergenerationale Persistenz von Wohneigentum auswirken. Dabei werden Unterschiede zwischen Ländern, Regionen und Geburtskohorten berücksichtigt. Das vergleichende Forschungsdesign fokussiert auf vier Schwerpunktländer – Deutschland, Ungarn, Spanien und das Vereinigte Königreich – und stützt sich auf bereits verfügbare Längsschnittdaten in Kombination mit neu erhobenen Umfragedaten, einschließlich Umfrageexperimenten, und einer neuen kontextbezogenen Datenbank.

Die empirischen Ergebnisse sollen in ein Mikrosimulationsmodell von demografischen Bedingungen intergenerationaler Persistenz einfließen, um zukünftige Szenarien vorhersagen zu können. Hier finden Sie weitere Informationen zu der ebenfalls am 01. Juni gestarteten Studie unter der SOEP-Projektleitung von Philipp Lersch und Sabine Zinn.

 

Gemeinsam Pandemien bekämpfen: Förderung für zukunftsweisendes „Leibniz-Lab“ mit SOEP-Beteiligung

Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter-und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten. Dabei kooperieren Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) zusammen mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie erstmals deutschlandweit mit Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung.

Das SOEP ist durch Sabine Zinn am Leibniz-Lab beteiligt. Ausgangspunkt des von ihr verantworteten Teilprojekts ist die Tatsache, dass es in Deutschland bisher keine übergreifende Gesundheitsdatenbank gibt, die als Grundlage für die Politikberatung in einer Pandemiesituation dienen könnte. Hier setzt das SOEP an: Es sollen Zugangswege und Verknüpfungsmethoden des SOEP mit bestehenden dezentralen Gesundheitsdatensätzen untersucht werden. „Das SOEP verfügt über eine breite Expertise im Bereich statistischer Methoden und langjährige Erfahrung mit der Verknüpfung von Daten aus verschiedenen externen Datenquellen“, erläutert Sabine Zinn. „Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass zukünftigen Pandemien effizient und wirkungsvoll begegnet werden kann.“

Das „Leibniz-Lab“ ist ein neues Förderinstrument der Leibniz-Gemeinschaft und wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien die Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.

Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft

 

SOEP RegioHub erfolgreich im Wettbewerb „Leibniz-WissenschaftsCampus“

Die Leibniz-Gemeinschaft hat die Förderung von sieben WissenschaftsCampi bekanntgegeben. Der bestehende Campus „SOEP RegioHub“ („Regional Development Dynamics and their Social, Economic and Political Consequences”) – eine Kooperation zwischen SOEP und der Universität Bielefeld am Standort Bielefeld – wird für weitere vier Jahre gefördert.

Leibniz-WissenschaftsCampi dienen der strategischen Vernetzung von Leibniz-Instituten mit Universitäten und weiteren Kooperationspartnern. Im Fall des Campus SOEP RegioHub gehen Forschende beider Institutionen der Frage auf den Grund, welche Folgen regionale Disparitäten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben. Wie beeinflussen strukturelle, demografische und ökonomische Unterschiede die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen? Ergänzend soll in der zweiten Förderphase die Rolle lokaler Medien bei der öffentlichen Meinungsbildung analysiert werden.

Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus SOEP RegioHub ist Jan Goebel, Leiter des Bereichs Data-Operation und Forschungsdatenzentrum.

Zur Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft

 

Neue Forschungsgruppe „Life Course and Inequality”

Wir freuen uns sehr, dass Philipp Lersch seit Anfang Mai 2024 die neue Forschungsgruppe „Life Course and Inequality“ im SOEP leitet: Diese untersucht, wie sich soziale Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Lebensverläufen von Individuen in unterschiedlichen und sich wandelnden gesellschaftlichen Kontexten entwickeln. Die Gruppe arbeitet an der Schnittstelle von Soziologie, Demografie und Ökonomie und konzentriert sich hauptsächlich auf Vermögens- und Arbeitsmarktungleichheiten. Sie nutzt vorwiegend internationale Längsschnittdaten aus Haushaltsbefragungen und öffentlichen Registern, analysiert diese Daten theoriegeleitet und setzt moderne quantitative Methoden ein. Philipp Lersch ist durch den sehr renommierten ERC Consolidator Grant der EU ausgezeichnet worden, die Forschungsgruppe wird ihn in den nächsten fünf Jahren bei der Umsetzung seines ERC-Forschungsprogramms unterstützen.

Events

CfP: Workshop “Life-course Inequality Dynamics”

Unser offener Workshop findet vom 24. bis 25. Oktober 2024 am DIW Berlin statt und ist Teil des Projekts Life-course Inequality Dynamics, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Agence nationale de la recherche (ANR) gefördert wird. Er versucht, Wissenschaftler*innen zusammenzubringen, deren Forschung sich aus einer Lebenszyklus-Perspektive auf Ungleichheiten und Fluktuationen wirtschaftlicher Ressourcen und deren Ursachen konzentriert.  

Hauptredner*innen sind Cecilia García Peñalosa, Aix-Marseille School of Economics, und Giacomo Corneo, Freie Universität Berlin.

Wir bitten um Einreichungen, die sich mit allen Aspekten der Ungleichheitsdynamik über den Lebenszyklus hinweg befassen. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Reisekosten werden nicht übernommen.

Wenn Sie an dem Workshop teilnehmen und/oder Ihre eigene Forschung präsentieren möchten, senden Sie bitte Ihre Bewerbung an: LINDY@diw.de

Wenn Sie einen Vortrag halten möchten, reichen Sie bitte unbedingt eine ausführliche Zusammenfassung oder ein vollständiges Papier ein. Die Einreichungsfrist ist der 25. August 2024.

 

SOEPcampus: Learn to use SOEP over lunch

Im Oktober veranstaltet das SOEP einen weiteren Online-Workshop „Learn to use SOEP over lunch“ mit Sandra Bohmann, der eine kurze Einführung in die SOEP-Daten bietet. Der Workshop findet fast jeden Dienstag statt - am 16., 23. und 30. Oktober jeweils von 12 bis 13.30 Uhr. Der Workshop bietet eine Einführung in die Erhebungsthemen des SOEP, die Analysemöglichkeiten, die Datenstruktur, die Stichprobenauswahl und die Gewichtungsstrategie sowie einen Überblick über die verfügbaren Dokumentationen.
Um sich anzumelden und Zugangsdaten zu erhalten, wenden Sie sich bitte unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Institution an Janina Britzke. Der Workshop ist kostenlos und wird in englischer Sprache abgehalten. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Ergebnisse der SOEP-Nutzer*innenbefragung 2023

Ende 2023 fand die jährliche SOEP-Nutzer*innenbefragung statt, an der 837 Personen teilnahmen, davon 65,5 Prozent zum ersten Mal. Der verkürzte Fragebogen mit 31 Fragen ermöglichte eine schnellere Bearbeitung in durchschnittlich 8,5 Minuten.

Stata und R bleiben die bevorzugten Statistikprogramme der SOEP-Nutzer*innen, wobei der Anteil der R-Nutzer*innen seit 2019 stark gestiegen ist. Insbesondere neue Nutzer*innen zeigen eine erhöhte Affinität zu R, während langjährige Nutzer*innen weiterhin Stata bevorzugen.

Die Gesamtzufriedenheit mit den SOEP-Daten ist mit 7,8 von 10 Punkten auf hohem Niveau stabil geblieben. Besonders gelobt wurden die Zuverlässigkeit, die Vergleichbarkeit und der große Stichprobenumfang der Daten. Gleichzeitig wurde auf Verbesserungsmöglichkeiten bei der Nutzerfreundlichkeit und der Dokumentation hingewiesen, die jedoch im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 0,3 Punkte besser bewertet wurden (Abb. 1).

Abbildung 1: Durchschnittliche Zufriedenheit der Befragten hinsichtlich einzelner Aspekte der Datenqualität

Auch das SOEP-IS erreicht hohe Zufriedenheitswerte. Eine wachsende Zahl von Nutzer*innen arbeitet mit den Innovationsmodulen, wobei die Bewertungen für Zugänglichkeit, Datenqualität und Dokumentation seit 2018 deutlich gestiegen sind.

Erfreuliches gibt es weiterhin aus dem Forschungsdatenzentrum und dem Survey Management zu berichten: Nach Abschluss der mit dem Wechsel zu infas verbundenen Umstellungsprozesse können die Enddaten für das Erhebungsjahr 2023 deutlich früher als in den Vorjahren freigegeben werden. Auch der Feldstart für das Erhebungsjahr 2024 und die Entwicklung der Fragebögen für 2025 beginnen jeweils wesentlich früher als in den Vorjahren, was uns zuversichtlich stimmt, die Daten in Zukunft immer schneller an die Nutzer*innen bringen zu können.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen der SOEP-Nutzerbefragung 2023 und laden dazu ein, weitere Ergebnisse auf unserer Website einzusehen.

Gedenkfeier für G.G. Wagner

Am 28. Januar 2024 verstarb Gert G. Wagner plötzlich und unerwartet im Alter von 71 Jahren. Gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) ehrte das DIW Berlin Gert G. Wagner mit einer Gedenkveranstaltung.

Viele seiner Wegbegleiter*innen, wie Jutta Allmendinger und Edelgard Bulmahn, kamen am 30. Mai ins DIW Berlin und später in den Leibniz-Saal der BBAW, um Gert G. Wagner als Menschen wie als engagierten Wissenschaftler, Förderer forschungsbasierter Infrastrukturen sowie klugen Verfechter von Wissenstransfer zu ehren und seine Lebensleistungen in Erinnerung zu rufen.

Freunde und Wegbegleiter*innen auf der Gedenkveranstaltung für Gert G. Wagner
© Anne Tilkorn

Veröffentlichungen

SOEP veröffentlicht Jahresbericht 2023 – Reichweite und Erfolge der am längsten laufenden Haushaltsbefragung – hochkarätige Forschungsprojekte gestartet

Wie ist es um Armut und sozialen Zusammenhalt in Deutschland bestellt? Wie steht es um die Integration der ukrainischen Geflüchteten, und wie hat sich die psychische Gesundheit der Menschen in den letzten 20 Jahren entwickelt? Mithilfe von Daten der Langzeit-Panelstudie forschten Wissenschaftler*innen des „Sozio-oekonomischen Panels“ (SOEP) im Jahr 2023 wieder zu einer Vielzahl an Themen des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland.

Das SOEP lässt im Jahresbericht 2023 ein ereignisreiches Jahr Revue passieren, von erstklassigen Publikationen hin zur erfolgreichen Einwerbung innovativer Drittmittelprojekte, insbesondere ein ERC Consolidator Grant der Europäischen Kommission zum Thema Vermögensforschung (SOEP-Forscher Philipp Lersch). Daneben erfahren die Leser*innen mehr über die mediale Reichweite, die Menschen hinter dem SOEP sowie die Durchführung der Studie.

"Leben in Deutschland", wie die Studie offiziell genannt wird, ging im vergangenen Jahr bereits zum 40. Mal an den Start. Die Teilnehmer*innen wurden zu ihren Lebens- und Arbeitsverhältnissen, ihrer Zufriedenheit und Gesundheit sowie zu ihrem Einkommen befragt. Daneben lieferte die zweite Welle der Studie unter Geflüchteten aus der Ukraine (SUARE, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft) neue Erkenntnisse zu deren Integration in Deutschland.

Migration ist einer der Forschungsschwerpunkte des SOEP am DIW Berlin, neben Ungleichheit und Verteilung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Survey-Methodologie. Das SOEP-Team bearbeitete im Jahr 2023 insgesamt 39 Drittmittelprojekte mit zahlreichen namhaften Kooperationspartnern. Darüber hinaus nutzten rund 15.000 Wissenschaftler*innen weltweit den großen Datenschatz und veröffentlichten etwa 450 Forschungsartikel auf der Basis von SOEP-Daten. 

Der Bericht ist kostenlos als PDF verfügbar. Eine gedruckte Version können Sie per E-Mail anfordern.

 

Sozioökonomische Faktoren bestimmen, wie gut wir mit pandemiebedingtem Stress zurechtkommen

Wie wirkt sich Pandemiestress auf das Leben der Menschen aus, und auf welche Gruppen besonders? Markus M. Grabka und seine Ko-Autor*innen beleuchten anhand von Daten der RKI-SOEP-2-Studie die Lebensbereiche Familie, Partnerschaft, eigene finanzielle Situation, psychisches Wohlbefinden, Freizeitgestaltung, soziales Leben und Arbeit/Schulsituation. Bewältigen alle sozioökonomischen Gruppen im erwerbsfähigen Alter diesen Stress in ähnlicher Weise? Die Ergebnisse: PIPS (pandemiebedingter psychosozialer Stress) wirkt sich generell am stärksten auf die Bereiche Sozialleben und Freizeitgestaltung aus. Ungleichheiten sind zwischen bestimmten sozioökonomischen Gruppen zu beobachten: Geschlecht und Alter (höheres Stressniveau bei Frauen und jüngeren Menschen) und zwischen Gruppen mit niedrigem vs. hohem Einkommen und niedriger vs. hoher Bildung (niedrigere Bildung bzw. niedrigeres Einkommen führt zu höherem PIPS-Niveau). Unterstützungsmaßnahmen bei Pandemien sollten daher speziell auf diese Gruppen ausgerichtet sein.

Beese, F. / Wachtler, B. / Grabka, M.M. / Blume, M. / Kersjes, C. / et al. (2024). Socioeconomic Inequalities in Pandemic-induced Psychosocial Stress in Different Life Domains among the Working-Age Population. BMC Public Health 24 (2024), 1421. DOI: 10.1186/s12889-024-18874-3.

 

Verstärken zerrüttete Familienstrukturen oder schwache finanzielle Ressourcen die Bildungsungleichheit?

In diesem Papier wird untersucht, wie sich Familienverläufe auf die Mathematik- und Lesefähigkeiten von Kindern auswirken und inwieweit das Bildungsniveau der Eltern eine Rolle spielt. Die Forschenden, unter anderem SOEP-Teammitglied Jascha Dräger, vergleichen SOEP-Daten mit Längsschnittdaten aus England, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Sie zeigen, dass Kinder von weniger gebildeten Müttern seltener ununterbrochen mit ihren beiden biologischen Eltern zusammenleben. Kinder, die nicht mehr mit beiden Elternteilen zusammenleben, haben sowohl am Ende der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I schlechtere Ergebnisse in Mathematik und Lesen. In einer Lebensverlaufsperspektive, die die anfänglichen Fähigkeiten der Kinder mit einbezieht, spielt der familiäre Werdegang jedoch nur eine marginale Rolle für das Niveau der Mathematik- und Lesefähigkeiten, insbesondere in Deutschland und Frankreich. Die Bildungslücke lässt sich besser mit der Verteilung der finanziellen Ressourcen erklären. Um diese Lücke zu schließen, sollte eine bessere Unterstützung des Familieneinkommens erwogen werden, insbesondere in familiären Übergangsphasen.

Solaz, A. / Panico, L. / Sheridan, A. / Schneider, T. / Dräger, J. / et al. (2024). Does Family Structure Account for Child Achievement Gaps by Parental Education? Findings for England, France, Germany and the United States. Population and Development Review 50 (2), 461-512. DOI: 10.1111/padr.12623.

 

Neuer Fragebogen zur sozialen Dynamik

Wie schnell werden unsere Bedürfnisse nach sozialen Kontakten befriedigt? Dies ist der Ausgangspunkt für ein theoretisches Papier von Michael D. Krämer, David Richter und Koautor*innen. Auf der Grundlage einer Befragung aus dem Frühjahr 2020 schaffen sie einen neuen Rahmen zur Untersuchung individueller Unterschiede in der sozialen Dynamik in Bezug auf die Interdependenz zwischen Familie und Freunden, soziale Deprivation und soziale Übersättigung. Ihr Selbstauskunftsfragebogen, der zur Messung der sozialen Dynamik über Beziehungen und Zeit hinweg verwendet wird, konnte valide Ergebnisse hervorbringen.

Wrzus, C. / Roos, Y. / Krämer, M.D. / Richter, D. (2024). Individual Differences in Short-term Social Dynamics : Theoretical Perspective and Empirical Development of the Social Dynamics Scale. Current Psychology 43, 20899-20919. DOI: 10.1007/s12144-024-05868-y.

 

Analyse mehrerer Lebensereignisse und ihrer Auswirkungen auf die Zufriedenheit

Wie lassen sich zentrale Lebensereignisse und ihre Auswirkungen im Lebensverlauf am besten analysieren? Die Autor*innen dieses Beitrags (u.a. Michael D. Krämer und David Richter) vergleichen drei verschiedene Modelle, um die Auswirkungen von Lebensereignissen auf die Lebenszufriedenheit zu untersuchen. Mittels einer Multi-Event-Analyse arbeiten sie deren Stärken und Schwächen heraus. Ihr bevorzugtes Modell zeigt unter anderem, dass die Ereignisse „neuer Partner“, „Zusammenleben“, „Heirat“ und „Geburt eines Kindes“ positive Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit haben, während „Trennung“, „Arbeitslosigkeit“ und der „Tod des Partners oder eines Kindes“ negative Effekte zeigen.

Krämer, M.D. / Rohrer, J.M. / Lucas, R.E. / Richter, D. (2024). Life Events and Life Satisfaction: Estimating Effects of Multiple Life Events in Combined Models. European Journal of Personality (online first). DOI: 10.1177/08902070241231017.

 

Wie wirken sich Ankunftszentren auf die Gesundheit von Asylbewerber*innen und Flüchtlingen aus?

Der Zusammenhang zwischen den Unterbringungsbedingungen in den so genannten „Ankunftszentren“ in Deutschland und der Gesundheit von Asylbewerber*innen und Geflüchteten (abgekürzt „ASR“) ist noch nicht ausreichend erforscht. Motivation für Louise Biddle und ihre Mitautor*innen für eine empirische Untersuchung. Anhand einer qualititativen Analyse von Interviews mit 42 Asylbewerber*innen stellen Biddle et al. fest, dass die Zentren verschiedene negative Auswirkungen haben, die für die Gesundheits- und Migrationsbehörden Anlass zur Sorge sein sollten. Vor allem verschlimmern die Zentren die bestehenden Gesundheitsbedingungen durch übermäßige Überbelegung, unzureichende Infrastruktur und die Unfähigkeit, gesundheitsbezogene Bedürfnisse zu erfüllen. Die materiellen und hygienischen Bedingungen, die Unvorhersehbarkeit und Instabilität der Unterbringung sowie begrenzte Autonomie werden mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht. Die Zentren schaffen ein stressiges Lebensumfeld für ASR, und häufige Verlegungen belasten ihre psychosoziale Gesundheit zusätzlich.

Rast, E. / Hintermeier, M. / Bozorgmehr, K. / Biddle, L. (2024). Housing and Health: A Multidimensional, Qualitative Analysis of the Experiences of Asylum Seekers and Refugees Living in German Reception Centres. SSM – Qualitative Research in Health 5 (June 2024), 100407. DOI: 10.1016/j.ssmqr.2024.100407.

 

Veränderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt seit der Wiedervereinigung: mehr Arbeit, weniger Stunden

Im DIW-Wochenbericht 16/2024 zeichnen Mattis Beckmannshagen und seine Co-Autorin Annika Sperling die Entwicklung der Arbeitszeiten in Deutschland seit der Wiedervereinigung nach. Sie stellen fest, dass die durchschnittliche individuelle Arbeitszeit zwar gesunken ist, das Arbeitsvolumen aber im Jahr 2023 ein Rekordhoch im Vergleich zu den Werten seit 1991 erreicht hat. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist gestiegen, dennoch wird das Arbeitsmarktpotenzial von Frauen nicht voll ausgeschöpft. Die Studie zeigt, dass Frauen im Durchschnitt immer noch deutlich mehr Betreuungsarbeit leisten als Männer und weniger Stunden in einem Job arbeiten. Mögliche Gegenmaßnahmen könnten Reformen der Einkommenssteuersätze und des Ehegattensplitting sein, so die Autor*innen.

Infografik zu Beckmannshagen, M. (2024): Durchschnittliche Arbeitszeiten in Deutschland sinken, Gesamtarbeitsvolumen auf Rekordhoch. DIW- Wochenbericht 16/2024, 239-246.

Video-Interview mit Mattis Beckmannshagen (DIW). (Audio-)Interview mit Mattis Beckmannshagen (DIW). Ausgewählte Medienberichte: ZEIT online und Frankfurter Allgemeine Zeitung (17. April 2024).

 

Ausführlicher Bericht über Asylsuchende und Geflüchtete: Von Fluchterfahrungen bis zu Unterstützungsleistungen in Deutschland

Der DIW-Wochenbericht 12/2024 enthält mehrere Analysen auf Basis von IAB-BAMF-SOEP-Befragungsdaten zu aktuellen Themen über und Herausforderungen für Geflüchtete und Asylsuchende in Deutschland. Louise Biddle berichtet über den eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung für Asylsuchende (Abb. 1). Derzeit sind diese von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen, bis ihr Asylantrag bearbeitet ist. Im Februar 2024 wurden die maximalen Wartezeiten von 18 auf 36 Monate erhöht. Biddle zeigt, dass Menschen mit niedrigem Bildungsstand und geringen Deutschkenntnissen im 36-Monats-Szenario deutlich höhere Wartezeiten haben. Eine flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte könnte Asylbewerbern und Institutionen gleichermaßen zugutekommen.

Abb.1: Infografik zu Biddle, L. (2024). Verlängerte Leistungseinschränkungen für Geflüchtete: Negative Konsequenzen für Gesundheit – erhoffte Einsparungen dürften ausbleiben. DIW-Wochenbericht 12/2024, 199-207. Video-Interview mit Louise Biddle (DIW)

Jana Nebelin und Cornelia Kristen analysieren Fluchtrouten und ergänzen dies durch Statistiken über Todesopfer. Die zentrale Mittelmeerroute ist die Route, auf der die meisten Geflüchteten negative Erfahrungen gemacht haben. Sie ist auch die gefährlichste, was die Statistik der Todesopfer belegt. Auf die Frage, welche negativen Erfahrungen sie während der Flucht gemacht haben, wollen viele keine Antwort geben.

Abb. 2: Infografik zu Kristen, C. / Nebelin, J. (2024). Geflüchtete kommen auf gefährlichen Wegen nach Deutschland. DIW-Wochenbericht 12/2024, 181-190. (Audio-)Interview mit Cornelia Kristen (DIW)

Ellen Heidinger untersucht die Inanspruchnahme von und den Bedarf an Unterstützungsleistungen durch Geflüchtete. Sie stellt fest, dass es verschiedene Hindernisse gibt, Unterstützungsangebote zu nutzen, selbst wenn sie vorhanden sind: fehlende Informationen über die Angebote, Sprachbarrieren, mangelnde Kenntnis der sozialen Normen sowie Diskriminierung und Stigmatisierung. Je höher das Bildungsniveau und je mehr Berufserfahrung jemand bereits in seinem Heimatland gesammelt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er oder sie die vorhandenen Unterstützungsangebote in Anspruch nimmt. Um sicherzustellen, dass die Angebote von allen Geflüchtetengruppen genutzt werden, müssen sprach- und kultursensible Angebote ausgebaut werden.

Abb. 3: Infografik zu Heidinger, E. (2024). Bedarf an und Inanspruchnahme von Unterstützung bei Geflüchteten ungleich verteilt. DIW-Wochenbericht 12/2024, 191-198.

Kuratoriumstagung

Das Kuratorium hat am 2. Mai 2024 getagt und Christina Boll zum neuen Mitglied im SOEP Survey Rat bestellt. Sabine Zinn wurde vom Kuratorium für weitere vier Jahre zur stellvertretenden Direktorin des SOEP bestellt.

 

Erfolgreiche Promotionen

David Kasprowski, zu dem Zeitpunkt noch SOEP-Wissenschaftler, hat am 10. April seine Dissertation mit dem Titel „‚Queering‘ Social Class. Zum Zusammenhang von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität und sozialer Herkunft“ erfolgreich an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Die Dissertation hat David im Rahmen der Berlin Graduate School of Social Sciences (BGSS) eingereicht und verteidigt. Die Kommission bestand aus Ellen Heidinger (SOEP und BGSS), Anette Fasang, Mirjam Fischer, Diederik Boertien (CED Barcelona) und Kathrin Zippel (FU Berlin).

Davids Forschung auf Grundlage quantitativer Methoden ist wegweisend und grundlegend. Wir gratulieren David zu seiner erfolgreichen Verteidigung!

 

Berufungen

Jan Goebel wurde in den FDZ-Beirat des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR-FDZ) berufen.

 

Auszeichnungen

Lorenz Meister am Opportunity Insights Lab in Harvard

Lorenz Meister, Doktorand im SOEP, ist derzeit auf Einladung von Raj Chetty Gaststipendiat am Opportunity Insights Lab in Harvard, wo er Forschung zu sozialer Mobilität und Populismus betreibt. Wir freuen uns für ihn über diese Auszeichnung und wünschen ihm eine gute Forschungszeit in Harvard!

 

SOEP-Abschiede

Laura Buchinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im SOEP, hat das Institut zum 14. April verlassen und ist jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Psychologie an der HU Berlin tätig.

Zum 30. April 2024 verabschiedeten wir uns von David Kasprowski, Doktorand im SOEP im Bereich Surveymethodik und -management.

Beide sind allerdings weiterhin Gastwissenschaftler*innen im SOEP, also zum Glück kein Abschied ohne Wiedersehen.

Wir wünschen für die Zukunft alles Gute!

 

Willkommen beim SOEP

Der Bereich Surveymethodik- und management wird um drei Mitarbeitende reicher:

Mariel McKone Leonard arbeitet seit dem 01. April als Interimsleiterin für SOEP-IS. Sie vertritt Carina Cornesse. Zu ihren Aufgaben gehört die Leitung von SOEP-IS, einschließlich der Koordination und Planung der Datenerhebung 2024 und der Datenaufbereitung und -verteilung 2022 und 2023.

Julia Witton ist seit dem 01. Juli als wissenschaftliche Mitarbeiterin im neuen DFG finanzierten CALVI Projekt tätig und

Felix von Heusinger wird ab dem 01. August als wissenschaftlicher Mitarbeiter im neuen VolkswagenStiftung finanzierten DECIPHE Projekt dazustoßen.

 

Beachten Sie bitte auch unsere Stellenangebote:

Zurzeit suchen wir z.B. eine/n Postdoc (f/m/d) für das WEALTHTRAJECT Projekt. Alle unsere Stellenangebote finden Sie auf dieser Seite.

 

Community News

Lobende Erwähnung des SOEP von Wahlforscher Thorsten Faas

In dem Übermedien-Podcast „Holger ruft an (161)“ vom 10. Juni 2024 mit dem Folgentitel „Wie verwirrend kann so ein Wahlabend sein?“ spricht Holger Klein mit Thorsten Faas (FU Berlin) über dessen Einschätzung der deutschen Wahlberichtserstattung. Problematisch findet dieser, wie Zahlen aufbereitet wurden, zum Beispiel Grafiken zur Wählerwanderung. Es sei schwierig, wenn Medien permanent hin- und herwechseln und nicht anschaulich machen, welche Vergleichswerte sie heranziehen. Als transparente Bezugsquelle nennt er Panelbefragungen und erwähnt das SOEP als ein Instrument, das zwar nicht direkt Politikforschung betreibt, jedoch bereits seit 1984 Daten zu sozioökonomischen Entwicklungen in Langzeitbefragungen erhebt, die erlauben abzuschätzen, wem konkrete Reformen nützen, wem Krisen besonders schaden, und Fragen zur Lebenszufriedenheit, politischem Interesse und Parteienidentifikation zu beantworten.

 

DIW-Wochenbericht auf Basis von SOEP-Daten

Auch das DIW nutzt regelmäßig unsere SOEP-Daten: Eine im DIW-Wochenbericht 25-2024 veröffentlichte Analyse auf Basis aktueller SOEP-Daten beschreibt, dass höhere Einkommen mit höherer Lebenserwartung und besserer psychischer und physischer Gesundheit einhergehen. Anders als bei Männern hängt bei Frauen individuelles Einkommen aber nicht mit der Lebenserwartung zusammen. Menschen mit höheren Haushaltseinkommen haben ein geringeres Sterberisiko und eine bessere Gesundheit; dies gilt für Männer wie für Frauen. Geringe Rentenanwartschaften aufzuwerten, widerspricht dem Äquivalenzprinzip der Rentenversicherung demzufolge also nicht.

Geyer, J. / Haan, P. / Tréguier, J. (2024). Höheres Haushaltseinkommen geht bei Frauen und Männern mit höherer Lebenserwartung einher. DIW-Wochenbericht 25 / 2024, S. 395-400.

 

Peter A. Berger-Preis 2024 für ehemalige SOEP-Wissenschaftlerin

Jule Adriaans erhält für ihre Dissertation zum Thema „Distributive Justice: Definition, Determinants, and Consequences of the Justice of Earnings” den Peter A. Berger-Preis 2024. Adriaans ist ehemalige Promovierende des Sozio-oekonomischen Panels (2018-2022) und nahm nach ihrer Promotion an der Universität Bielefeld eine Position als Postdoktorandin an deren Fakultät für Soziologie an. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Einkommensungleichheit und -gerechtigkeit im europäischen Vergleich.

Für ihren Artikel “How do my earnings compare? Pay referents and just earnings” (mit Philipp Simon Eisnecker), der jüngst im European Sociological Review veröffentlicht wurde, verwendet sie SOEP-Daten und verbindet diese mit der „Verdienststrukturerhebung“ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.

Die Sektion „Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vergibt alle zwei Jahre den Peter A. Berger Sektionspreis für herausragende Dissertationen. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Herbsttagung der Sektion vom 17.–19. September 2024 an der Universität zu Köln statt.

VfS-Jahrestagung 2024

Vom 15. bis 18. September 2024 findet die Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik (VfS) unter der Überschrift „Upcoming Labor Market Challenges“ in der TU Berlin statt. Die Keynote-Vorträge in der Kerntagung konzentrieren sich auf drei Themen: Regionale Ungleichheiten, die Rolle der Frauen auf dem Arbeitsmarkt und Einwanderung. Führende Fachvertreterinnen und -vertreter erörtern die neuesten Forschungsergebnisse und bewerten verschiedene politische Ansätze. Informationen zum Programm und zur Registrierung finden Sie hier.

 

GESIS Summer School and Fall Seminar in Computational Social Science 2024

Join lecturers and meet participants from all over the world and from many different fields in person and online from July 24 to August 26, 2024, to take part in Europe's leading summer school in survey methodology, research design, and data collection. There is no registration deadline, but places are limited and allocated on a first-come, first-served basis.

The Fall Seminar in Computational Social Science 2024 takes place from August 30 to September 27, 2024, and offers a variety of introductory and advanced courses in computational social science methods in Mannheim and online. It targets researchers who want to collect and analyze data from the web, social media, or digital text archives. All courses are taught in English. For registration, please sign up here!

 

ESRA 2025: Call for Session Proposals
The 11th conference of the European Survey Research Association (ESRA) will take place from July 14-18, 2025, and will be hosted by Utrecht University. The conference theme is “Promises and problems of new and alternative data sources and data formats for survey research. Methodological challenges and substantive conclusions.”
Session abstracts (max. 300 words) can be submitted by September 1, 2024. The full call can be found here.

 

DGOF Best Paper Award 2025: Call for Papers

The German Society for Online Research (DGOF) annually recognizes outstanding scientific contributions in online research (by a researcher or group of researchers).

The award is worth 500 Euro and will be presented at the annual GOR conference. An abstract (and, if available, an open access version) of the award-winning paper will be posted to the DGOF website. Peer-reviewed papers written in German or English and published not earlier than 2023 (online-first publication date counts) can be submitted for the DGOF Best Paper Award 2025 by September 30, 2024. In addition, please send the following material to office@dgof.de (subject line: “DGOF Best Paper Award 2025”). You can find the Call for Papers here.

 

ISQOLS: The 1st Regional ISQOLS Conference-Africa

The first regional ISQUOLS conference in Africa, "Well-being and Happiness in a Democratic World", aims to gather the international community of quality of life and well-being researchers, practitioners, PhD candidates, Post-Docs and policymakers to share and exchange knowledge with researchers from Africa. It will take place in Johannesburg, South Africa, from October 3-5, 2024. Distinguished keynote speakers are Dr Andrew Clark, Chaired Professor at the Paris School of Economics and Director of the National Centre for Scientific Research (CNRS), and Dr Martijn Burger, Academic Director at EHERO and Professor of Happiness Economics at Erasmus University Rotterdam and the Open University of the Netherlands, also serving as Visiting Professor at the University of Johannesburg and Dr Linda Theron, Professor of Educational Psychology, University of Pretoria and Extraordinary Professor: Optentia Research Entity, North-West University.

 

GESIS – 9th European User Conference: Call for Abstracts

Microdata from Eurostat - SILC, LFS, AES, SES, CIS, CSIS, EHIS, HBS and TUS

This call invites you to submit an abstract to the 9th User Conference in Mannheim, on March 6-7, 2025, organized by German Microdata Lab, GESIS, in cooperation with Eurostat. Researchers of all disciplines who use European microdata are encouraged to submit an abstract. All social research to be presented must be comparative and be based on data from at least two countries. The deadline for submissions of abstracts is October 13, 2024.

For any further questions, please visit the conference webpage.

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