Video-interviewing as part of a targeted multi-mode design in household panel surveys (CALVI)

Aktuelles Projekt

Projektleitung

Dr. Carina Cornesse, Dr. Markus M. Grabka, Prof. Dr. Sabine Zinn

Projektzeitraum

1. Juni 2024 - 31. Mai 2027

Zuwendungsgeber

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kooperationspartner*innen

Dr. Dina Neiger (Social Research Centre, Melbourne, Australia),
Dr. Olga Maslovskaya (University of Southampton),
Prof. Gabriele Durrant, PhD (University of Southampton)

Um die kontinuierliche Teilnahme an und Datenqualität von Umfragen sicherzustellen, muss sich die Umfragelandschaft an die sich verändernde gesellschaftliche Realität anpassen, insbesondere im Hinblick auf Mobilität und Digitalisierung. Dies erfordert, dass Umfrageforschende von Einheitslösungen zu einer Datenerhebungsstrategie übergehen, die die Kommunikationsgewohnheiten, Fähigkeiten und Präferenzen der Menschen berücksichtigt. Für mehrere Jahrzehnte war die computergestützte persönliche Befragung (CAPI) der Best-Practice-Goldstandard in der Umfrageforschung. Angesichts sinkender Rücklaufquoten, steigender Kosten und unterschiedlicher Kommunikations-Präferenzen müssen jedoch neue Lösungen gefunden werden. Die Computergestützte Web-Befragung (CAWI) hat sich als sinnvolle, selbst-administrierte und kostengünstige Ergänzung erwiesen, ist jedoch für viele Anwendungen, einschließlich eher komplexer Haushaltsbefragungen, kein ausreichend geeigneter Ersatz. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Videotelefonie im Leben vieler Menschen kann das computergestützte Live-Video-Interview (CALVI) als neuer alternativer Befragungsmodus dienen. Der Vorteil von CALVI ist die Unterstützung der Interviewenden bei der Navigation durch lange und komplexe Umfrageinstrumente, um Vollständigkeit und Datenqualität sicherzustellen, ohne dass ein Interviewer physisch vor Ort sein muss. Darüber hinaus nutzt CALVI webbasierte Datenerfassungstechniken, die den Prozess der Feldarbeit beschleunigen, den Befragten mehr Flexibilität bieten und die Kosten senken. Dennoch gibt es bisher nur begrenzte Belege für die erfolgreiche Nutzbarkeit von CALVI in Längsschnittstudien. Mit diesem Forschungsprojekt soll ermittelt werden, unter welchen Umständen, in welchem Ausmaß und bei welchen spezifischen demografischen Untergruppen Videointerviews durchgeführt werden können und sollten. Dies umfasst die Untersuchung potenzieller Non-Response-Verzerrungen, die auftreten können, wenn CALVI für Erstbefragte und/oder für etablierte Panelmitglieder verwendet wird.

Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Erstens soll die Machbarkeit von CALVI in einer Mixed-Mode-Haushaltspanelbefragung, dem SOEP-Innovationspanel (SOEP-IS), getestet und optimiert werden. Zweitens soll eine gezielte Multi-Mode-Umfragestrategie entwickelt werden, die CALVI neben CAPI und CAWI umfasst, um die Rücklaufquoten und die Datenqualität bei einem fixen Finanzbudget zu maximieren. Die Ziele werden in drei Schritten erreicht: 1) Experimentelle Implementierung von CALVI in der SOEP-IS-Datenerhebungswelle 2024, 2) Entwicklung einer modellbasierten Moduszuweisungsstrategie unter Verwendung der gesammelten Daten und 3) Experimentelle Einführung der entwickelten Strategie in der SOEP-IS-Datenerhebungswelle 2025.

DIW Team

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