„Mindestlohnkommission hat Chance zum Wohle Millionen Beschäftigter verpasst“

Statement vom 27. Juni 2025

Die Mindestlohnkommission hat heute verkündet, dass die gesetzliche Lohnuntergrenze in zwei Schritten auf 14,60 Euro pro Stunde steigen soll. Dazu eine Einschätzung von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

BlockquoteDie Entscheidung der Mindestlohnkommission gegen eine Erhöhung des Mindestlohns auf das von der neuen Bundesregierung angepeilte Niveau von 15 Euro ist eine verpasste Chance. Ein höherer Mindestlohn würde nicht nur Millionen Beschäftigten helfen, sondern auch die Produktivität steigern, faire Wettbewerbsbedingungen fördern und den Arbeitsmarkt attraktiver machen – angesichts des akuten Arbeitskräftemangels gerade auch für Menschen aus dem Ausland. Die Angst vor Jobverlusten und einer Lohn-Preis-Spirale infolge des Mindestlohns ist empirisch unbegründet. Die Mindestlohnkommission ignoriert zudem die EU-Vorgabe, 60 Prozent des Medianlohns anzustreben – was rund 15 Euro entspräche. Der Mindestlohn ist kein Hemmschuh, sondern ein Instrument für mehr soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität.

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