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Riesterrente: Politik ohne Marktbeobachtung

DIW Wochenbericht 8 / 2010, S. 2-14

Kornelia Hagen, Lucia A. Reisch

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Abstract

Unfaire Vertriebsmethoden, begrenzte Offenlegung von Kosten, zweifelhafte Beratungen, unzureichende und unverständliche Verbraucherinformation sowie erfolglose Beschwerden attestieren insbesondere Verbraucherorganisationen der Riesterrentenversicherung und ihrem privatwirtschaftlichen Vertrieb auch noch fast ein Jahrzehnt nach der Einführung der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge. Demgegenüber stellt die Bundesregierung diesem Riesterprodukt ein mit wenigen Abstrichen durchweg positives Gesamturteil aus: Die Transparenz für den Verbraucher sei gegeben, weitere als die bereits eingeleiteten regulierenden Eingriffe durch den Gesetzgeber seien nicht erforderlich. Offenbar entspringt die Kritik der Verbraucherorganisationen aber nicht einer kollektiven Einbildung, denn es gibt Hinweise, dass die Anbietervielfalt dem Verbraucher letztlich nicht ausreichend zugute kommt. So sind Kosten und Leistungen kaum zu überprüfen und zu vergleichen. Dafür, dass es um ein Produkt geht, das von der Politik als eine tragende Säule der Altersvorsorge mit zunehmendem Gewicht eingeführt wurde, muss die Datenlage als eklatant unzureichend bezeichnet werden. Eine umfassende Marktbeobachtung und eine begleitende Evaluierung des Riestermarktes sind überfällig.



JEL-Classification: D3;D18;G14;L15
Keywords: Behavioral economics and finance, Consumer market observation, State-aided private oldage provision, Product quality
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151918

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