Mit dem Begriff Marktkonzentration wird erfasst, wie Marktanteile unter den Unternehmen auf einem Markt verteilt sind. Ein Markt ist umso stärker konzentriert, je mehr Anteile auf eine geringe Anzahl von Marktteilnehmern entfallen.
Als Maße für die Marktkonzentration werden beispielsweise die Konzentrationsrate oder der Herfindahl-Hirschman-Index verwendet. Grundlage ist jeweils die Abgrenzung des relevanten Marktes in räumlicher, zeitlicher und sachlicher Hinsicht.
Ein relevanter Markt umfasst alle Produkte und Dienstleistungen, die aus Sicht der NachfragerInnen Substitute füreinander, das heißt austauschbar, sind.Die Europäische Kommission definiert in ihren Untersuchungen von Unternehmenszusammenschlüssen relevante Märkte auf der Grundlage des Konzepts der Substitution zwischen den auf den Märkten konkurrierenden Produkten. Weitere Details finden sich In ihrer Bekanntmachung über die Definition des relevanten Marktes.
Ein Beispiel für einen Markt mit einer hohen Konzentration ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel: Die fünf größten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland (Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland, Aldi sowie die Metro Gruppe) kamen im Jahr 2019 gemeinsam auf einen Marktanteil von rund 76 Prozent (Link zum Situationsbericht topagrar).
Jedoch kaufen VerbraucherInnen fast ausschließlich innerhalb ihrer näheren Umgebung ein. Das heißt, dass die geografische Marktabgrenzung nicht das ganze Land ist, sondern mit den Grenzen der Städte bzw. Stadteilen übereinstimmt, in den die VerbraucherInnen leben. Auf diese lokalerer Ebene ist die oft die Marktkonzentration noch höher, da nicht alle vier größten Lebensmitteleinzelhändlerin allen Regionen aktiv sind.
Stand: Mai 2021
Das DIW Glossar ist eine Sammlung von Begriffen, die in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts häufig verwendet werden. Die hier gelieferten Definitionen sollen dem besseren Verständnis der DIW-Publikationen dienen und wichtige Begriffe aus der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung so prägnant wie möglich erklären. Das Glossar hat keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit.