Direkt zum Inhalt

Steuerliche Familienförderung in Frankreich und Deutschland

DIW Wochenbericht 33 / 2005, S. 479-486

Katharina Wrohlich, Fabien Dell, Alexandre Baclet

get_appDownload (PDF  187 KB)

get_appGesamtausgabe/ Whole Issue (PDF  187 KB)

Abstract

Ein Vergleich der Umverteilungswirkungen der steuerlichen Familienförderung in Deutschland und Frankreich auf Basis von Mikrodaten zeigt, dass die Umverteilung in Deutschland eine größere Dimension hat als in Frankreich. Dies gilt sowohl für die Umverteilung zwischen Haushalten unterschiedlicher Größe als auch für die zwischen Haushalten unterschiedlichen Einkommens. Alleinstehende ohne Kinder werden in Deutschland im Vergleich zu anderen Haushaltstypen im Durchschnitt stärker belastet als in Frankreich. Paare mit einem, zwei oder drei Kindern werden in Deutschland vergleichsweise weniger stark belastet als in Frankreich. Bei den Paaren mit vier oder mehr Kindern ist die relative Belastung durch die Einkommensteuer in beiden Ländern gleich. Insgesamt werden in Deutschland alle Haushalte mit Kindern durch die Einkommensteuer unterdurchschnittlich belastet, während dies in Frankreich nur auf Alleinerziehende und Paare mit drei oder mehr Kindern zutrifft. In Frankreich gibt es demnach eine stärkere Umverteilung von Paaren mit einem oder zwei Kindern zu Haushalten mit drei oder mehr Kindern als in Deutschland. Unterschiede sind auch bei den Umverteilungswirkungen nach der Höhe des Haushaltseinkommens festzustellen: Für alle Haushalte mit Kindern ist die Belastung in den unteren fünf Dezilen in Deutschland deutlich geringer (bzw. die Entlastung größer) als in Frankreich. Nur Paare mit Kindern in den obersten beiden Dezilen - bei den Paaren mit drei Kindern in den obersten drei Dezilen - werden durch das französische System stärker entlastet als in Deutschland.

Katharina Wrohlich

Leiterin in der Forschungsgruppe Gender Economics

Themen: Steuern, Familie


Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151392

keyboard_arrow_up