DIW Wochenbericht 8 / 2018, S. 135-144
Christian Franz, Marcel Fratzscher, Alexander S. Kritikos
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In diesem Bericht wird untersucht, in welchem Umfeld die Partei Alternative für Deutschland (AfD) in der Bundestagswahl 2017 gut abschnitt. Der Zuspruch für die AfD war in Wahlkreisen relativ hoch, in denen überdurchschnittlich viele Handwerksunternehmen angesiedelt, überproportional viele Erwerbstätige im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt sind, sowie – das gilt eher für die westdeutschen Wahlkreise – die verfügbaren Haushaltseinkommen unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Überdies wird häufig in solchen Wahlkreisen für die AfD gestimmt, in denen überdurchschnittlich viele Ältere leben. Eine Korrelation mit der Arbeitslosenquote besteht dagegen kaum. Generell schneidet die AfD in weniger verdichteten Regionen mit ungünstiger demografischer Entwicklung vergleichsweise gut ab – ein Phänomen, das in ostdeutschen Wahlkreisen häufiger auftritt als in westdeutschen. Diese Beobachtung lässt die Vermutung zu, dass die demografische Entwicklung in den weniger verdichteten Räumen auch ein Gefühl der Perspektivlosigkeit mit sich bringt, wodurch Vertrauen in etablierte Parteien zu erodieren droht.
Themen: Regionalwirtschaft
JEL-Classification: D72;Z13
Keywords: German political parties, Federal elections 2017, Structural data
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-8-3
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/175440