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Neue Untersuchungen zur Wirkung von Devisenmarktinterventionen

Aktuelles Projekt

Projektleitung

Lukas Menkhoff

Projektzeitraum

1. Januar 2018 - 31. August 2021

Auftraggeber*innen

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Die Forschung zu Devisenmarktinterventionen hat in den letzten Jahren neue Aufmerksamkeit erfahren. Am deutlichsten drückt sich dies in zahlreichen aktuellen Arbeiten des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus, die Devisenmarktinterventionen in ein positives Licht rücken.Während das Interesse wieder größer geworden ist, sind die verfügbaren Daten unzureichend. Im Grunde ist die empirische Literatur in diesem Feld eine Ansammlung von Fallstudien und deren Erkenntnisgewinn erschöpft sich zunehmend. Es ist nicht klar, welche Einsichten verallgemeinerbar sind und welche Umstände möglicherweise entscheidend für den Interventionserfolg sind. Praktisch gesprochen lassen sich die fall-bezogenen Einsichten schlecht in allgemeine makroökonomische Überlegungen einbauen. In diese Lücke ist die Studie von Fratzscher et al. (2017) gestoßen, die erstmals einen Panel-Datensatz von bis zu 33 Zentralbanken über bis zu 17 Jahren auswertet und damit eine neue Dimension der Analyse eröffnet. Es ist unser Anliegen, die damit generierte Datenbasis für weitere Analysen zu nutzen, um dadurch die Untersuchung zur Wirkung von Devisenmarktinterventionen ein weiteres Stück voran zu treiben. Diesem übergeordneten Ziel sind folgende vier eigenständige Teilziele nachgeordnet: Erstens soll die Wirkung von Interventionen und Kapitalverkehrskontrollen gemeinsam in einem großen Länderpanel ermittelt werden, weil beide Instrumente häufiger gemeinsam genutzt werden aber bisher nicht umfassend gemeinsam untersucht wurden. Zweitens soll eine große Datenbasis zu monatlichen Interventionsdaten für Forschungszwecke aufbereitet und öffentlich gemacht werden, um die oben genannte Lücke zu verkleinern. Drittens soll das Zusammenspiel von Devisenmarktinterventionen und Risikoprämien (vor allem carry trades) analysiert werden, weil nicht klar ist, ob Interventionen möglicherweise unerwünschte Effekte haben, indem sie aufgrund der erfolgten Markstabilisierung auch die Risiken für umstrittene Spekulationsstrategien mindern.Viertens schließlich soll die Identifikation der Wirkung von Interventionen auf andere finanz- oder volkswirtschaftliche Größen verbessert werden. Hier geht es neben der Anwendung verbesserter Schätzmethoden um eine Mehr-Länder-Analyse wie sie bisher möglich war.

DIW Team

Themen: Finanzmärkte

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