Statement vom 14. Mai 2020
Anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Familie spricht sich C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), für eine umfassende Unterstützung von Familien aus:
Die Corona-Pandemie stellt Familien vor erhebliche Herausforderungen. Eltern haben inzwischen mehrere Jobs – einen, mit dem sie Geld verdienen, und andere, die sie entgeltlos erbringen: Sie ersetzen pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen, kochen ersatzweise das Kita- und Schulessen, sind Spielkameradin und Spielkamerad für ihre jungen Kinder und Cliquenersatz für ihre jugendlichen Kinder. Einige haben sogar ihren Job verloren oder müssen die Arbeitszeit reduzieren und daher nun mit weniger Geld auskommen. Das alles schreit nach einem Schutzschirm für Familien. Sie müssen mit Blick auf Zeit, Geld und Infrastruktur unterstützt werden, denn das ist es, was Familien eigentlich immer benötigen, nun aber noch umso mehr. Die Politik ist gefragt! Corona-Elternzeit und Corona-Elterngeld würden Familien helfen, innovative Ansätze für den digitalen Unterricht zu Hause und eine schrittweise Öffnung von Schulen und Kitas ebenso. Warum nicht derzeit leerstehende Veranstaltungssäle nutzen und Lehrkräfte und ErzieherInnen in Ausbildung praktische Erfahrungen sammeln lassen, um mehr Kinder auch unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln betreuen zu können? Mehr Geld für Familien und deren Bedürfnisse wäre nicht nur eine Investition in die Zukunft, sondern könnte auch dazu beitragen, die Konjunktur wieder anzukurbeln.
Themen: Bildung , Digitalisierung , Familie , Gender