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„Frühwarnstufe Gas: Jetzt gilt es, schnell zu handeln“

Statement vom 30. März 2022

Die Bundesregierung hat mit Blick auf mögliche Versorgungsengpässe die Frühwarnstufe Gas in Kraft gesetzt. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), kommentiert diesen Schritt:

BlockquoteDer Gaskrisen-Notfallplan sieht vor, im Rahmen einer Frühwarnstufe auf mögliche Gefahren hinzuweisen und die Prozeduren zu starten, um bei einem möglichen Versorgungsengpass die richtigen Schritte einleiten zu können. Gas ist derzeit nicht knapp, wir haben keine Notfallsituation. Wir bereiten uns aber auf mögliche Engpässe vor. Jetzt gilt es, schnell zu handeln, einen Krisenfahrplan zu erarbeiten, der vorsieht, dass wir kurzfristig aus vielen Ländern Gas beziehen. Zusätzlich muss sichergestellt werden, dass die Speicher im Sommer gefüllt werden, und ein Energiesparmaßnahmenpaket muss auf den Weg gebracht werden. Insbesondere die gasintensiven Industrien – allen voran die Chemieindustrie – müssen alternative Gasbezüge sowie Gas- Einsparmaßnahmen erarbeiten. Der Industrie muss geholfen werden. Ebenso sollte ein Energieeinsparprogramm für den Wohnungsbereich möglichst schnell auf dem Weg gebracht werden. Eine mögliche Gasrationierung ist nur der allerletzte Schritt bei der Situation eines ernsten Versorgungsengpasses. Diese können wir zum jetzigen Zeitpunkt abwenden.

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