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„EU-Lieferkettengesetz würde Deutschlands Markenkern stärken“

Statement vom 8. Februar 2024

Die Bundesregierung hat angekündigt, sich bei der Abstimmung zum EU-Lieferkettengesetz im EU-Rat diesen Freitag zu enthalten. Dazu ein Statement von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

BlockquoteDeutschland wird einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden und Europa einen irreparablen politischen Schaden erleiden, falls das Lieferkettengesetz im EU-Rat keine Mehrheit findet. Doch die kurzsichtigen Interessen einiger deutscher Exportunternehmen scheinen sich wieder einmal durchzusetzen. Dabei hängt Deutschlands Wohlstand langfristig von verlässlichen Regeln und globalen Partnerschaften auf Augenhöhe ab. Unternehmensverbände argumentieren, ein Lieferkettengesetz wäre für Unternehmen zu kostspielig und würde sie in globalen Märkten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren lassen. Das ist ethisch nicht vertretbar. Es ist auch aus wirtschaftlicher Perspektive nicht zu rechtfertigen, da deutsche Unternehmen trotz des Aufstiegs von China und asiatischer Niedriglohnländern ihren Marktanteil in den Weltmärkten behaupten konnten.

Die Enthaltung beim EU-Lieferkettengesetz ist nicht nur ein moralisches Versagen, sondern könnte langfristig vor allem der offenen deutschen Wirtschaft und ihrem wichtigsten Markenkern, der Reputation ihrer Produkte „Made in Germany“, schaden.

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