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Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland

DIW Wochenbericht 4 / 2009, S. 54-67

Joachim R. Frick, Markus M. Grabka

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Abstract

Das individuelle Nettovermögen in Deutschland betrug zum Jahresbeginn 2007 im Durchschnitt rund 88 000 Euro und ist damit gegenüber 2002 um rund zehn Prozent gestiegen. Maßgeblich für diese Entwicklung war die Zunahme des Geldvermögens sowie der Vermögen aus privaten Versicherungen. Im Zusammenhang mit der insgesamt sehr ungleichen Verteilung des Vermögens liegt der Median, also der Wert, der die reiche Hälfte der Bevölkerung von der ärmeren trennt, weiterhin nur bei etwa 15 000 Euro. Immerhin rund zwei Drittel der Bevölkerung ab 17 Jahren verfügten über kein oder nur ein sehr geringes Geld- und Sachvermögen. Insgesamt hat die Vermögensungleichheit in Deutschland seit 2002 weiter zugenommen. Im Rahmen dieser Entwicklung haben sich die bereits 2002 bestehenden Vermögensunterschiede zwischen West- und Ostdeutschland vergrößert, wozu vor allem die sinkenden Marktwerte von Immobilien in Ostdeutschland beigetragen haben. Die Reformen der gesetzlichen Alterssicherungssysteme erfordern eine Stärkung der privaten und betrieblichen Altersvorsorge. Hier kommt der privaten Vermögensbildung durch Investition in selbstgenutztes Wohneigentum und regelmäßige Spartätigkeit - auch staatlich gefördert - eine besondere Bedeutung für die Lebensstandardsicherung nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben zu.

Markus M. Grabka

Direktorium SOEP und kommissarische Bereichsleitung in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel



JEL-Classification: D31;I31
Keywords: Wealth inequality, Mobility, Composition, SOEP
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151730

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