DIW Wochenbericht 44 / 2013, S. 19-28
Marcel Fratzscher, Philipp König, Claudia Lambert
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Die Debatte über Target 2 - das Zahlungsverkehrssystem des Europäischen Systems der Zentralbanken - hat in den vergangenen Jahren zu kontroversen Diskussionen in Deutschland geführt. Die vorliegende Studie des DIW Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass die in diesem Zusammenhang vielfach geäußerten Ängste vor den Risiken für Deutschland größtenteils unbegründet sind. Demzufolge ist Deutschland nicht - wie vielfach behauptet - Geschädigter des Target-Systems, sondern einer seiner Nutznießer. Vor allem die Tatsache, dass im Zuge der Krise im Euroraum mittels Target 2 finanzielle Risiken problemlos reduziert werden konnten, kam sowohl dem deutschen Staat als auch Privatanlegern zu Gute. Seit Ausbruch der Krise haben deutsche Investoren knapp 400 Milliarden Euro aus den Krisenländern abgezogen; weiterhin halten sie dort noch rund 740 Milliarden Euro an Vermögenswerten.
Target 2 - the payment system of the Eurosystem - caused a controversial debate in Germany during the recent past. This report reaches the conclusion, that any fear expressed with respect to potentially too large risks for Germany is to a large extent unfounded. Rather, Germany should be regarded as a beneficiary of the Target system. In the course of the crisis, financial risk in the Euro area was, in fact, reduced through Target 2. This was particularly advantageous to both, the German government and German private investors and banks. Since 2007, German investors reduced their exposure in the crisis countries by almost 400 billion Euros, and they still hold assets in these countries worth around 740 billion Euro.
Themen: Geldpolitik, Europa
JEL-Classification: E44;E58;F34;G1;G15
Keywords: Target 2, Central Bank Liquidity, Euro Area Crisis, Capital Flight
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/85373