DIW Wochenbericht 6 / 2018, S. 89-99
Tomaso Duso, Florian Szücs
get_appDownload (PDF 4.18 MB)
get_appGesamtausgabe/ Whole Issue (PDF 5.56 MB)
In diesem Bericht wird ein umfangreicher Datensatz von über sechs Millionen Haushaltsstromtarifen für alle Postleitzahlgebiete Deutschlands analysiert. Die Entwicklung der Einzelhandelsstrompreise zwischen Januar 2007 und August 2014 unterscheidet sich je nach Anbieter und Tarif stark. Während sich die Grundversorgungstarife um rund 50 Prozent verteuert haben, sind die jeweils günstigsten Tarife im Markt weitgehend konstant geblieben. Ein wesentlicher Grund für die unterschiedlichen Tarifentwicklungen ist, dass die Stromlieferanten Änderungen ihrer Kosten in unterschiedlichem Maß an die Haushalte weitergegeben haben. Eine Regressionsanalyse zeigt, dass in den Grundversorgungstarifen von jedem Euro Kostenersparnis, beispielsweise aufgrund gesunkener Großhandelspreise, nur rund 40 bis 60 Cent an die VerbraucherInnen weitergegeben wurden. Bei den günstigsten Tarifen im Markt wurden Kostensenkungen dagegen so gut wie vollständig weitergegeben. Damit noch mehr Haushalte in Deutschland von den Wechselmöglichkeiten zu günstigeren Stromlieferanten profitieren können, erscheint eine weitere Verbesserung der Informationsgrundlage sinnvoll. Zusätzlich sollte die Einführung weiterer „leichter“ Regulierungsinstrumente geprüft werden.
JEL-Classification: L1;L41;L66;L81;D22;K21;C23
Keywords: Retail electricity prices, Germany, pass-through
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-6-1
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/174606