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Gender Care Gap

Gender Care Gap

Der Gender Care Gap ist die Lücke in der Zeitverwendung von Männern und Frauen für unbezahlte Sorgearbeit, d.h. Hausarbeit, Kinderbetreuung und informelle Pflege von Angehörigen. Seit dem Jahr 1992 ist der Gender Care Gap in Deutschland zwar zurückgegangen, jedoch ist bezahlte und unbezahlte Arbeit noch immer sehr ungleich zwischen Frauen und Männern verteilt. So belegte Deutschland etwa im Ländervergleich der OECD im Jahr 2017 beim Gender Care Gap nur einen mittleren Rang. In Paarhaushalten verbringen Frauen deutlich mehr Zeit mit Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege, wobei sie eher Arbeiten übernehmen, die häufig anfallen und zeitlich unflexibel sind. Männer verwenden mehr Zeit für Erwerbsarbeit und übernehmen zu Hause eher Arbeiten, die seltener anfallen und zeitlich flexibel sind. Besonders groß sind die Unterschiede in der Zeitverwendung bei Paaren mit kleinen Kindern. Dass der Gender Care Gap auch unabhängig von zeitlichen Restriktionen durch Erwerbsarbeit existiert, zeigt insbesondere ein Vergleich von Familien- und Hausarbeit an Wochentagen und (erwerbsfreien) Sonntagen. Der Gender Care Gap ist eine der Ursachen für die systematische finanzielle Schlechterstellung von Frauen gegenüber Männern und ihr höheres Altersarmutsrisiko.

Stand: Januar 2024

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Expertinnen

Clara Schäper
Clara Schäper

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Gender Economics

Das DIW Glossar

Das DIW Glossar ist eine Sammlung von Begriffen, die in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts häufig verwendet werden. Die hier gelieferten Definitionen sollen dem besseren Verständnis der DIW-Publikationen dienen und wichtige Begriffe aus der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung so prägnant wie möglich erklären. Das Glossar hat keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit.

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