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Szenarioanalysen als Werkzeug für Unternehmen, Investoren und Regulatoren auf dem Weg zur Klimaneutralität

Diskussionspapiere extern

Karol Kempa, Ulf Moslener, Karsten Neuhoff, Oliver Schenker, Franziska Schütze

Berlin: Wissenschaftsplattform Sustainable Finance, 2021, 13 S.
(Policy Brief / Wissenschaftsplattform Sustainable Finance ; 5/2021)

Abstract

Der für die Erreichung des Ziels Klimaneutralität notwendige Strukturwandel ist von vielen interdependenten Veränderungen geprägt. Die Gestaltung des Übergangs zur emissionsfreien Wirtschaft kann nicht allein auf Daten der Vergangenheit basieren, sondern erfordert auch die Bildung möglichst konsistenter Zukunftsszenarien. Ziel dieser Szenarien ist es aufzuzeigen, wie Unternehmen auf mit dem Erreichen von Klimaneutralität verbundene Transformationsprozesse und damit einhergehende Belastungen vorbereitet sind, sowohl vor dem Hintergrund der aktuellen klimapolitischen Minderungsziele und Maßnahmen (Kernszenario), als auch für den Fall einer Verschärfung der bestehenden Vorgaben im Sinne des Pariser Klimaabkommens (Politikszenario „Klimaneutralität 2035“). Die Szenarien und darauf aufbauende Unternehmensberichterstattung können im Idealfall eine Reihe wichtiger Funktionen erfüllen. Sie sind ein Werkzeug der Strategieentwicklung und Entscheidungsfindung auf Unternehmensebene, sie ermöglichen klarere Kommunikation zwischen Realwirtschaft, Finanzwirtschaft und Regulatoren und liefern vergleichbare und belastbare Informationen, um Transformationschancen und -risiken angemessen zu berücksichtigen. Um aber diese Funktionen tatsächlich zu erfüllen, sollte bei der Definition von Szenarien eine Vergleichbarkeit über Akteursgruppen und Anwendungsbereiche gewährleistet sein. Während im Kernszenario durch den Bezug zu aktuellen Politikzielen und Maßnahmen eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben ist, sollte auch bei extremeren Politikszenarien, die als Grundlage für Stresstests dienen, eine solche Vergleichbarkeit angestrebt werden. So können die Informationen in quantitativen Risikomanagementsystemen genutzt werden und der Reporting-Aufwand minimiert werden. Zusätzlich kann das entsprechende Szenario auch in internen Entscheidungsprozessen von realwirtschaftlichen Unternehmen genutzt werden. Dieser Policy Brief soll einen Beitrag zur Ausgestaltung eines solchen, einheitlichen Politikszenarios leisten.

Franziska Schütze

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Klimapolitik

Karsten Neuhoff

Abteilungsleiter in der Abteilung Klimapolitik

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