DIW Wochenbericht 45 / 2024, S. 691-701
Sophie M. Behr, Till Köveker, Merve Küçük
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„Die hohen Heizkosten haben viele private Haushalte trotz Gaspreisdeckel im Jahr 2023 schwer belastet. Ihre Möglichkeiten, noch mehr einzusparen, sind begrenzt. Insbesondere Miethaushalte haben wenig Einfluss auf energetische Sanierungen oder Heizungssysteme.“ Merve Kücük
Im vergangenen Jahr stiegen in Deutschland wie im Vorjahr die Heizenergiepreise deutlich. Sie legten um 31 Prozent zu, nachdem sie schon 2022 um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben schnellten. Die höchsten durchschnittlichen Preissteigerungen gab es in Rheinland-Pfalz, die niedrigsten in Hamburg, wie Berechnungen basierend auf Daten des Immobiliendienstleisters ista zeigen. Die Preissteigerungen und die anhaltenden Bemühungen, Energie zu sparen, ließen den temperaturbereinigten Energiebedarf der beobachteten Zwei- und Mehrparteienhäuser um durchschnittlich knapp vier Prozent zurückgehen. Dies war etwas weniger als noch im Jahr 2022. Am stärksten sparten die Haushalte in Sachsen. Parallel sanken auch die temperaturbereinigten Emissionen pro Quadratmeter etwas weniger als im Vorjahr. Mit sich stabilisierenden Heizenergiepreisen wird der Preisdruck voraussichtlich nachlassen, was auch die Dynamik bei den Emissionseinsparungen bremsen dürfte. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen also weitere Anstrengungen, insbesondere bei der Energieeffizienz im Gebäudesektor und beim Wechsel der Heizungssysteme, unternommen werden.
Die Auswirkungen der Gaspreiskrise waren auch im Jahr 2023 noch deutlich spürbar. Seit der russische Energiekonzern Gazprom im zweiten Halbjahr 2021 die Lieferung von Gas begrenzt hat und insbesondere nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 sind Gas und andere Heizenergieträger in Deutschland deutlich teurer geworden. Nach den heftigen Preisanstiegen im ersten Kriegsjahr zogen die Preise auch im vergangenen Jahr noch einmal deutlich an.
Wegen einer drohenden Gasmangellage und der steigenden finanziellen Belastung der privaten Haushalte hatte die Bundesregierung 2022 und 2023 verschiedene Maßnahmen ergriffen, um einerseits den Energieverbrauch zu senken und andererseits die privaten Haushalte zu entlasten. So wurde beispielsweise der Heizkostenabschlag im Dezember 2022 für Gas und Fernwärme vom Staat übernommen.Bundesregierung (2023): Energie-Rabatt für Haushalte und Unternehmen (online verfügbar, abgerufen am 14. Oktober 2024. Dies gilt für alle Onlinequellen in diesem Bericht, sofern nicht anders vermerkt). Ab Januar 2023 wurde die sogenannte Gas- und Wärmepreisbremse für private Haushalte sowie für kleine und mittlere Unternehmen eingeführt. Für Gaskund*innen wurde der Preis auf 12 Cent je Kilowattstunde (kWh) gedeckelt. Dieser Preis galt für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs.Wenn ein Haushalt gegenüber dem Vorjahr mehr als 20 Prozent einspart, wird in der Jahresabrechnung dennoch die gesamte Einsparung zum neuen höheren Vertragspreis zurückerstattet, sodass für die gesamten Einsparungen die stärkeren Anreize durch die neuen höheren Preise greifen. Für den darüber hinaus gehenden Verbrauch musste der normale Marktpreis gezahlt werden. Für Fernwärmenutzer*innen wurden analog die Heizkosten auf 9,5 Cent je kWh gedeckelt. Die vom Staat gewährte Entlastung musste auf der Rechnung transparent ausgewiesen werden. Mit diesem Instrument sollte der Anreiz zum höheren Sparen durch höhere Preise erhalten bleiben, während Verbraucher*innen vor besonders hohen Preisen geschützt wurden.Die Gas- und Wärmepreisbremse galt für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 1,5 Millionen Kilowattstunden Gasverbrauch je Jahr sowie für Vereine. Vgl. Bundesregierung (2024): Fragen und Antworten zu den Energiepreisbremsen (online verfügbar). Diese Maßnahme trat am 1. März 2023 in Kraft (und umfasste rückwirkend auch Januar und Februar) und lief am 31. Dezember 2023 aus.
Die Energiepreiskrise hat dazu geführt, dass Deutschland seine Bemühungen verstärkt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Gebäudesektor zu verringern. Zum einen, um die Importabhängigkeit Europas von (russischem) Gas weiter zu reduzieren, und zum anderen, um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zu erreichen. In den Jahren 2022 und 2023 lagen die Emissionen des Gebäudesektors in Deutschland bei 108 beziehungsweise 102 Millionen Tonnen Kohlendioxid(CO2)-ÄquivalentenUm die Klimawirkung der verschiedenen klimaaktiven Gase miteinander vergleichen zu können, werden sie in CO2-Äquivalente umgerechnet. Dazu werden Emissionen anderer Treibhausgase als CO2 entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial in CO2-Äquivalente umgerechnet., wobei die Klimaziele bis 2030 eine Minderung auf 67 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erfordern.Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2024): Das neue Klimaschutzgesetz – Jahresemissionsmengen nach Bereichen bis 2030 (online verfügbar).
Der DIW-Wärmemonitor analysiert jährlich auf Basis von Heizenergieabrechnungen in Zwei- und Mehrparteienhäusern den Heizenergiebedarf, die Heizenergiepreise und -ausgaben sowie die entstehenden CO2-Emissionen. Der umfassende Datensatz von rund 300000 Gebäuden des Immobiliendienstleisters ista SE (früher ista Deutschland GmbH)Ista ist zusammen mit dem Wettbewerber Techem eines der beiden größten Abrechnungsunternehmen für Heiz- und Warmwasserkosten. Gemeinsam haben sie einen Marktanteil von rund 50 Prozent. wird mithilfe des Mikrozensus gewichtet, um ein repräsentatives Bild für ganz Deutschland zu zeichnen. Für das Jahr 2023 konnten dabei die bisher bereits vorliegenden Abrechnungen von etwas mehr als 170000 Gebäuden genutzt werden (Kasten 1).
Gemeinsam mit ista SE (früher ista Deutschland GmbH), einem der größten Immobiliendienstleister in Deutschland, hat das DIW Berlin den Wärmemonitor Deutschland entwickelt. Der Monitor berichtet jährlich seit dem Jahr 2014 in regionaler Differenzierung über die Entwicklung von Heizenergiebedarf und Heizkosten in Wohnhäusern. Grundlage der Berechnungen sind gebäudespezifische Heizkostenabrechnungen, die ista für knapp 300000 Zwei- und Mehrparteienhäuser (über zwei Millionen Wohnungen) erstellt, klimabezogene Gewichtungsfaktoren des Deutschen Wetterdienstes sowie Zensuserhebungen des Statistischen Bundesamtes. Die Heizkostenabrechnungen enthalten Angaben zu Energieverbrauch und Abrechnungsperiode, Heizenergieträger, Energiekosten sowie Lage und Größe der Immobilie.
In den Abrechnungsdaten sind Zwei- und Mehrparteienhäuser erfasst – das heißt, die Stichprobe enthält im Eigentum oder zur Miete bewohnte Gebäude mit mindestens zwei Haushalten. Diese Auswahl wird weiter beschränkt auf Gebäude, bei denen die Fläche der Wohneinheiten im Durchschnitt zwischen 15 und 250 Quadratmetern liegt. Es handelt sich somit nicht um eine Zufallsstichprobe aus dem Gesamtwohngebäudebestand in Deutschland. Vielmehr sind im Vergleich zur Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation aus dem Jahr 2014 Gebäude mit drei bis sechs Wohnungen sowie größere Gebäude (13 und mehr Wohnungen) überrepräsentiert. Diesem Umstand wird mit einer Gewichtung des mittleren Energiebedarfs mit der jeweiligen Bedeutung der Gebäudeklassen in der Grundgesamtheit begegnet. Hierzu werden Daten der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation aus dem Jahr 2010 verwendet, die nach Raumordnungsregionen differenziert die Anteile bestimmter Größenklassen ausweisen.
Der Heizenergiebedarf für jedes Gebäude wird errechnet, indem der absolute Heizenergieverbrauch um lokale Temperaturveränderungen bereinigt wird. Um eine räumliche und zeitliche Vergleichbarkeit sicherzustellen, werden Informationen des Deutschen Wetterdienstes verwendet. Die verfügbaren Gewichtungsfaktoren normalisieren den Verbrauch auf die klimatischen Bedingungen am Referenzstandort Potsdam.In einer Studie aus dem Jahr 2022 wurde der Effekt unterschiedlicher Temperaturbereinigungsmethoden ermittelt. Die Studie zeigt, dass sich die Ergebnisse der temperaturkorrigierten Werte nicht groß unterscheiden. Vgl. Peter Mellwig et al. (2022): Klimaschutz im Gebäudebereich: Erklärungen für stagnierende CO2-Emissionen trotz erfolgreicher Sanierungsmaßnahmen. Kurzstudie im Auftrag von Agora Energiewende (online verfügbar).
Der jährliche Heizenergiebedarf wird in Bezug zur beheizten Wohnfläche eines Gebäudes ermittelt. Diese Berechnung erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst werden die gebäudespezifischen Verbrauchswerte auf die zur Beheizung eingesetzten Energiemengen begrenzt (ohne Warmwasser). Dieser Verbrauch wird im nächsten Schritt mit dem Heizwert für den jeweiligen Energieträger multipliziert – dies entspricht dem gebäudespezifischen absoluten Heizenergieverbrauch einer Abrechnungsperiode in Kilowattstunden. Anschließend müssen die Werte einer bestimmten Heizperiode zugeordnet werden, da die Verbrauchsermittlung nicht immer stichtagsgenau zum 31. Dezember eines Jahres erfolgt. Danach werden die so ermittelten Verbrauchswerte um die klimatischen Bedingungen der betreffenden Periode bereinigt und durch die beheizte Wohnfläche des Gebäudes dividiert. Daraus ergibt sich die Maßeinheit Kilowattstunde je Quadratmeter beheizter Wohnfläche pro Jahr.
Um den regionalen Heizenergiebedarf zu ermitteln, werden die durchschnittlichen Verbrauchswerte auf Raumordnungsebene als gewichtetes arithmetisches Mittel für den gesamten Wohnungs- und Gebäudebestand einer Raumordnungsregion hochgerechnet. Als Gewichte werden die Anteile der Gebäude in jeder Größenklasse (zwei, drei bis sechs, sieben bis zwölf, 13 bis 20 und mehr als 20 Wohnungen) an der Gesamtzahl der regionalen Wohnungen verwendet.
Heizkostenabrechnungen werden zeitverzögert erstellt. Die Werte der Heizperiode 2023 werden auf Grundlage einer kleineren Stichprobe errechnet als die Werte für weiter zurückliegende Jahre. Für das Jahr 2023 liegen bislang Daten für knapp mehr als 50 Prozent der im Vorjahr verfügbaren Häuser vor. Die Ergebnisse für 2023 sind daher als vorläufig zu betrachten. Für die Heizverbräuche auf Bundesebene wurde eine Korrektur vorgenommen, indem für die fehlenden Häuser ein hypothetischer Wert für den Verbrauch 2023 berechnet wurde und der Verbrauch im Jahr 2022 mit dem nationalen Trend korrigiert wurde. Es ist dennoch möglich, dass, wenn alle Daten für 2023 vorliegen, die finalen Zahlen von den aktuell verfügbaren Zahlen leicht abweichen.
Für die Berechnung der Preis- und Bedarfsänderungen in den unterschiedlichen Regionen werden die Preise für eine Kilowattstunde Heizenergie und die temperaturbereinigten Heizenergiebedarfe pro Quadratmeter im Jahr 2023 mit denen aus dem Jahr 2022 verglichen. Da die Verträge der Haushalte nicht den Großhandelspreis widerspiegeln, sondern meist ein für ein oder zwei Jahre festgelegter Preis bezahlt wird, haben sich die Energiepreise im Jahr 2023 stark voneinander unterschieden – je nachdem, wann der neue Vertrag abgeschlossen wurde und wie das Energiekostenniveau zu dem Zeitpunkt war. Auch regional unterscheiden sich die Energiepreise deutlich. Aus diesen Gründen werden ausschließlich die Energiepreise und -bedarfe der Gebäude miteinander verglichen, für die in beiden Jahren 2022 und 2023 Daten vorliegen. Diejenigen Gebäude, die zwar im Datensatz des Jahres 2022 vorkommen, aber für die aktuell noch keine Daten vorliegen, werden in dieser Betrachtung ausgeklammert. Daher sind die in Abbildung 3 und 4 sowie im Text genannten Änderungen von Preisen und Bedarfen pro Bundesland oder Region nicht direkt mit den Zahlen aus der Tabelle zu vergleichen, die auf allen für das jeweilige Jahr zur Verfügung stehenden Gebäuden basieren.
Ein besonderer Fokus liegt in der diesjährigen Auswertung auf den fortgesetzten Einsparungen von Heizenergie sowie der Entwicklung von Heizbedarf und Preisen im ersten Jahr nach Beginn der Energiepreiskrise. Darüber hinaus wurde die Auswertung der Heizenergiepreise und -bedarfe, die bislang auf Gas- und Ölheizungen beschränkt war, auf Fernwärme ausgeweitet. So wird der zunehmende Anteil der Fernwärme, der deutschlandweit aktuell bei rund 15 Prozent der Wohnungen liegt, als potenziell nachhaltige Wärmequelle an der Wärmeversorgung berücksichtigt.Das entspricht deutschlandweit ungefähr sechs Prozent der Wohngebäude, vgl. BDEW (2024): Wie heizt Deutschland 2023? BDEW-Studie zum Heizungsmarkt (online verfügbar, abgerufen am 1. November 2024). Entsprechend wird auch bei den mittleren Preisen für das Jahr 2023 und den in diesem Bericht aufgeführten historischen Vergleichsjahren nun Fernwärme berücksichtigt.
Der HeizenergiebedarfDer Bedarf ist der um lokale Temperaturveränderungen bereinigte Verbrauch (Kasten 1). in Zwei- und Mehrparteienhäusern ist im Jahr 2023 weiter gesunken (Abbildung 1). Im Durchschnitt lag der temperaturbereinigte Verbrauch bei 118 kWh je Quadratmeter beheizter Wohnfläche, was einer Reduktion von 3,8 Prozent in Vergleich zum Vorjahr (123 kWh) und von neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 (130 kWh) entspricht. Die Kombination aus höheren Heizenergiepreisen und Aufrufen, in der Heizperiode 2022/23 so viel Energie wie möglich zu sparen, sowie die konkreten Maßnahmen zur Heizenergieeinsparung (hydraulischer Ausgleich, weitere Effizienzmaßnahmen, Anpassung der Vorlauftemperaturen) zeigten auch 2023 Wirkung. Allerdings konnte der Anstieg der Preise nicht durch die Einsparungen beim Bedarf kompensiert werden.
Deutliche regionale Unterschiede beim Heizbedarf gab es zwischen den Regionen im Westen und Nordwesten einerseits und im Osten und Süden Deutschlands andererseits. Mecklenburg-Vorpommern hatte mit 99 kWh pro Quadratmeter nach wie vor den geringsten Heizenergiebedarf. Auf der anderen Seite war der höchste Bedarf mit 137 kWh pro Quadratmeter wie auch im vorherigen Jahr im Saarland zu beobachten (Tabelle und Abbildung 2). Insgesamt hatten die westdeutschen Bundesländer mit 121 kWh Heizenergiebedarf pro Quadratmeter einen höheren Heizenergiebedarf als die ostdeutschen Bundesländer, die durchschnittlich 111 kWh benötigten (Abbildung 1). Ein Grund dafür könnte eine historisch höhere Sanierungsrate der Wohngebäude in ostdeutschen Ländern sein.Vgl. Sophie M. Behr, Merve Kücük und Karsten Neuhoff (2023): Energetische Modernisierung von Gebäuden sollte durch Mindeststandards und verbindliche Sanierungsziele beschleunigt werden. DIW aktuell 87 (online verfügbar).
Jährlicher Heizenergiebedarf (Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche), Mittelwert | Abgerechnete Heizenergiepreise (Eurocent je Kilowattstunde), Median | Jährliche Heizausgaben (Euro je Quadratmeter beheizter Wohnfläche), Mittelwert | ||||||||
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Name der Raumordnungsregion | Nr. | 2021 | 2022 | 20231 | 2021 | 2022 | 20231 | 2021 | 2022 | 20231 |
Schleswig-Holstein Mitte | 101 | 136,27 | 124,14 | 124,48 | 8,09 | 10,73 | 13,93 | 10,63 | 12,40 | 16,27 |
Schleswig-Holstein Nord | 102 | 136,66 | 129,45 | 122,07 | 7,55 | 9,72 | 11,63 | 10,29 | 12,16 | 13,87 |
Schleswig-Holstein Ost | 103 | 147,36 | 132,75 | 130,25 | 6,32 | 8,64 | 11,19 | 9,04 | 11,48 | 13,58 |
Schleswig-Holstein Süd | 104 | 138,03 | 127,53 | 122,16 | 6,67 | 9,45 | 12,47 | 8,73 | 11,36 | 13,97 |
Schleswig-Holstein Süd-West | 105 | 162,58 | 153,21 | N/A | 5,24 | 7,60 | 11,75 | 9,03 | 12,62 | 15,09 |
Hamburg | 201 | 137,30 | 126,85 | 120,61 | 7,41 | 10,65 | 11,56 | 9,60 | 12,20 | 12,92 |
Braunschweig | 301 | 123,97 | 116,12 | 113,40 | 6,81 | 9,56 | 12,03 | 8,17 | 10,35 | 12,85 |
Bremen-Umland | 302 | 144,80 | 135,64 | 126,34 | 5,70 | 7,46 | 11,46 | 8,12 | 9,93 | 13,41 |
Bremerhaven | 303 | 143,45 | 130,58 | 126,30 | 5,80 | 8,09 | 11,50 | 8,13 | 10,47 | 13,58 |
Emsland | 304 | 146,86 | 139,12 | 130,58 | 5,81 | 7,91 | 11,57 | 8,10 | 9,84 | 13,84 |
Göttingen | 305 | 131,75 | 119,26 | N/A | 5,87 | 7,29 | N/A | 7,77 | 8,63 | N/A |
Hamburg-Umland-Süd | 306 | 140,74 | 130,91 | 123,94 | 5,56 | 7,87 | 10,49 | 8,07 | 10,63 | 13,08 |
Hannover | 307 | 125,96 | 117,83 | 113,08 | 6,61 | 9,02 | 11,68 | 8,50 | 10,67 | 13,09 |
Hildesheim | 308 | 132,94 | 125,48 | 117,68 | 6,06 | 8,58 | 11,67 | 8,03 | 10,34 | 13,09 |
Lüneburg | 309 | 137,34 | 130,58 | 123,13 | 5,63 | 7,48 | 12,07 | 7,77 | 9,97 | 14,38 |
Oldenburg | 310 | 142,97 | 129,45 | 123,45 | 5,84 | 8,87 | 10,85 | 8,30 | 10,41 | 12,08 |
Osnabrück | 311 | 129,73 | 118,38 | 119,23 | 5,99 | 8,24 | 11,74 | 7,84 | 9,82 | 12,82 |
Ost-Friesland | 312 | 157,03 | 144,46 | 139,77 | 6,17 | 7,58 | 11,43 | 9,27 | 10,32 | 14,08 |
Südheide | 313 | 146,87 | 134,56 | 132,80 | 5,84 | 7,92 | 11,66 | 8,58 | 10,92 | 14,51 |
Bremen | 401 | 140,37 | 132,12 | 125,84 | 6,77 | 8,64 | 11,08 | 8,69 | 10,31 | 12,80 |
Aachen | 501 | 139,95 | 131,76 | 126,71 | 6,50 | 9,00 | 11,79 | 9,21 | 11,41 | 13,96 |
Arnsberg | 502 | 129,12 | 121,16 | 117,50 | 5,89 | 8,56 | 11,80 | 7,64 | 9,73 | 13,03 |
Bielefeld | 503 | 142,05 | 132,13 | N/A | 6,14 | 7,77 | N/A | 8,50 | 9,93 | N/A |
Bochum/Hagen | 504 | 142,75 | 131,64 | 127,02 | 6,75 | 8,85 | 11,91 | 9,48 | 11,08 | 13,76 |
Bonn | 505 | 145,22 | 134,14 | 128,38 | 6,48 | 9,34 | 11,53 | 9,36 | 11,79 | 14,22 |
Dortmund | 506 | 139,75 | 129,20 | 123,59 | 6,52 | 8,88 | 11,66 | 9,29 | 11,63 | 13,49 |
Duisburg/Essen | 507 | 142,95 | 132,98 | 126,94 | 7,20 | 9,40 | 12,28 | 10,23 | 11,80 | 14,32 |
Düsseldorf | 508 | 148,10 | 136,58 | 130,18 | 6,23 | 8,39 | 11,75 | 9,36 | 11,41 | 14,35 |
Emscher-Lippe | 509 | 136,64 | 127,42 | 119,25 | 7,47 | 10,11 | 12,06 | 10,05 | 12,31 | 13,48 |
Köln | 510 | 140,87 | 133,04 | 125,64 | 6,24 | 8,87 | 11,79 | 8,77 | 11,39 | 13,94 |
Münster | 511 | 130,94 | 120,82 | 115,82 | 5,84 | 7,75 | 11,36 | 7,67 | 9,08 | 12,12 |
Paderborn | 512 | 131,58 | 120,38 | N/A | 6,11 | 7,59 | N/A | 8,18 | 9,58 | N/A |
Siegen | 513 | 137,89 | 126,03 | 121,74 | 5,84 | 8,26 | 11,70 | 7,98 | 10,16 | 13,12 |
Mittelhessen | 601 | 129,85 | 124,58 | 129,90 | 6,27 | 7,95 | 11,81 | 7,94 | 9,90 | 14,84 |
Nordhessen | 602 | 128,92 | 122,20 | N/A | 6,38 | 8,50 | N/A | 8,09 | 10,26 | N/A |
Osthessen | 603 | 121,06 | 113,31 | N/A | 5,71 | 7,55 | N/A | 6,87 | 8,46 | N/A |
Rhein-Main | 604 | 134,23 | 127,49 | 121,39 | 6,30 | 8,22 | 11,55 | 8,42 | 10,14 | 13,27 |
Starkenburg | 605 | 142,70 | 137,05 | 133,18 | 6,17 | 8,38 | 11,65 | 8,80 | 11,25 | 14,57 |
Mittelrhein-Westerwald | 701 | 135,88 | 128,83 | 124,24 | 6,25 | 8,07 | 11,73 | 8,33 | 10,24 | 13,70 |
Rheinhessen-Nahe | 702 | 140,63 | 135,38 | 133,81 | 6,30 | 8,21 | 11,74 | 8,94 | 11,31 | 14,57 |
Rheinpfalz | 703 | 140,98 | 136,62 | 133,61 | 6,36 | 8,36 | 11,49 | 8,95 | 10,92 | 14,33 |
Trier | 704 | 138,64 | 139,52 | 130,48 | 6,11 | 8,07 | 11,57 | 8,56 | 11,62 | 14,47 |
Westpfalz | 705 | 143,98 | 142,16 | 133,27 | 6,02 | 7,46 | 11,42 | 8,61 | 10,46 | 15,15 |
Bodensee-Oberschwaben | 801 | 116,71 | 114,49 | 120,92 | 5,71 | 6,87 | 9,03 | 6,84 | 8,59 | 11,80 |
Donau-Iller (BW) | 802 | 120,99 | 117,40 | 115,04 | 6,11 | 8,07 | 11,57 | 7,67 | 9,77 | 13,17 |
Franken | 803 | 124,32 | 119,99 | 111,71 | 5,98 | 7,90 | 12,03 | 7,78 | 10,09 | 13,77 |
Hochrhein-Bodensee | 804 | 123,21 | 121,24 | 113,62 | 5,86 | 7,56 | 10,68 | 7,32 | 9,38 | 11,86 |
Mittlerer Oberrhein | 805 | 129,00 | 124,06 | 121,38 | 6,43 | 8,11 | 11,34 | 8,21 | 10,31 | 13,38 |
Neckar-Alb | 806 | 120,27 | 122,12 | N/A | 6,63 | 8,40 | N/A | 7,33 | 9,42 | N/A |
Nordschwarzwald | 807 | 116,10 | 116,16 | N/A | 6,07 | 8,00 | N/A | 7,25 | 9,80 | N/A |
Ostwürttemberg | 808 | 127,10 | 126,36 | 122,05 | 5,99 | 7,69 | 9,50 | 7,76 | 9,99 | 12,83 |
Schwarzwald-Baar-Heuberg | 809 | 112,37 | 112,48 | N/A | 5,91 | 7,50 | N/A | 6,87 | 9,11 | N/A |
Stuttgart | 810 | 126,35 | 121,76 | N/A | 6,64 | 8,30 | N/A | 8,24 | 10,22 | N/A |
Südlicher Oberrhein | 811 | 114,87 | 114,29 | 109,88 | 5,90 | 7,42 | 11,11 | 7,06 | 9,36 | 12,11 |
Unterer Neckar | 812 | 131,65 | 125,54 | 123,77 | 7,57 | 9,37 | 12,06 | 9,88 | 11,54 | 14,53 |
Allgäu | 901 | 105,77 | 101,13 | 102,38 | 6,09 | 7,46 | 10,93 | 6,12 | 8,30 | 10,32 |
Augsburg | 902 | 122,20 | 117,38 | 115,06 | 5,79 | 8,57 | 11,30 | 7,22 | 10,02 | 11,98 |
Bayerischer Untermain | 903 | 129,98 | 131,68 | 119,30 | 5,77 | 7,84 | 11,93 | 7,63 | 10,30 | 13,96 |
Donau-Iller (BY) | 904 | 120,42 | 121,00 | 109,71 | 5,98 | 7,93 | 11,72 | 7,40 | 10,01 | 12,64 |
Donau-Wald | 905 | 119,10 | 114,58 | 113,26 | 5,88 | 7,52 | 11,57 | 6,95 | 9,28 | 12,64 |
Industrieregion Mittelfranken | 906 | 122,56 | 119,74 | 113,42 | 6,69 | 8,31 | 11,86 | 7,94 | 9,60 | 12,45 |
Ingolstadt | 907 | 115,30 | 115,34 | 110,52 | 6,09 | 7,94 | 11,38 | 7,07 | 9,31 | 11,72 |
Landshut | 908 | 114,70 | 112,85 | 110,20 | 5,86 | 7,59 | 11,61 | 6,73 | 8,90 | 12,08 |
Main-Rhön | 909 | 122,57 | 118,63 | 116,06 | 6,22 | 7,37 | 11,46 | 7,45 | 9,01 | 12,36 |
München | 910 | 106,40 | 103,50 | 98,50 | 6,65 | 9,86 | 11,82 | 7,11 | 9,98 | 11,36 |
Oberfranken-Ost | 911 | 121,00 | 119,51 | 115,22 | 5,90 | 7,60 | 11,77 | 7,15 | 9,23 | 12,66 |
Oberfranken-West | 912 | 124,71 | 123,05 | 116,85 | 6,05 | 7,35 | 11,34 | 7,50 | 9,73 | 12,44 |
Oberland | 913 | 109,18 | 108,15 | 103,34 | 6,03 | 7,83 | 11,06 | 6,58 | 9,12 | 11,35 |
Oberpfalz-Nord | 914 | 129,87 | 119,46 | 111,30 | 6,10 | 8,32 | 11,37 | 7,58 | 10,48 | 12,26 |
Regensburg | 915 | 116,66 | 116,26 | 109,14 | 5,92 | 7,67 | 11,49 | 6,93 | 9,46 | 11,68 |
Südostoberbayern | 916 | 111,62 | 110,32 | 108,15 | 6,00 | 7,85 | 11,45 | 6,75 | 9,06 | 12,01 |
Westmittelfranken | 917 | 124,42 | 122,10 | 116,63 | 6,04 | 8,00 | 11,87 | 7,49 | 10,17 | 13,37 |
Würzburg | 918 | 125,69 | 121,28 | 117,55 | 6,14 | 7,33 | 11,17 | 7,67 | 9,49 | 12,11 |
Saar | 1001 | 147,98 | 140,68 | 136,54 | 6,83 | 9,72 | 12,32 | 9,68 | 12,95 | 15,58 |
Berlin | 1101 | 136,85 | 127,67 | 123,56 | 7,28 | 10,47 | 12,87 | 9,51 | 12,32 | 13,97 |
Havelland-Fläming | 1201 | 124,36 | 114,56 | 110,64 | 7,94 | 10,13 | 12,80 | 8,83 | 10,08 | 12,51 |
Lausitz-Spreewald | 1202 | 128,93 | 122,07 | 124,02 | 8,11 | 10,17 | 12,61 | 8,67 | 10,00 | 12,30 |
Oderland-Spree | 1203 | 127,00 | 118,23 | 107,02 | 8,78 | 10,13 | 12,39 | 9,12 | 10,16 | 12,23 |
Prignitz-Oberhavel | 1204 | 132,19 | 119,74 | 109,17 | 8,48 | 12,24 | 14,60 | 9,07 | 11,55 | 13,05 |
Uckermark-Barnim | 1205 | 124,90 | 118,33 | 120,12 | 7,65 | 11,16 | 11,67 | 7,46 | 9,38 | 10,13 |
Mecklenburgische Seenplatte | 1301 | 112,50 | 110,53 | 109,67 | 8,67 | 10,85 | 12,70 | 7,93 | 8,89 | 11,04 |
Mittleres Mecklenburg/Rostock | 1302 | 98,25 | 90,68 | 87,33 | 8,96 | 10,22 | 13,16 | 7,87 | 7,87 | 10,04 |
Vorpommern | 1303 | 110,99 | 107,42 | 98,21 | 9,12 | 12,47 | 12,99 | 8,38 | 10,52 | 11,23 |
Westmecklenburg | 1304 | 116,88 | 109,13 | 103,96 | 8,24 | 9,80 | 11,95 | 8,10 | 9,24 | 10,44 |
Oberes Elbtal/Osterzgebirge | 1401 | 116,92 | 110,11 | 101,96 | 8,25 | 13,36 | 13,44 | 8,10 | 10,52 | 11,15 |
Oberlausitz-Niederschlesien | 1402 | 121,32 | 115,11 | 109,97 | 7,24 | 8,97 | 11,84 | 7,55 | 8,80 | 10,82 |
Südsachsen | 1403 | 118,10 | 112,15 | 103,56 | 7,34 | 8,42 | 10,55 | 7,62 | 8,71 | 9,96 |
Westsachsen | 1404 | 113,53 | 107,32 | 100,37 | 8,15 | 9,49 | 12,74 | 8,06 | 8,42 | 10,53 |
Altmark | 1501 | 134,69 | 121,67 | 121,11 | 7,61 | 9,05 | 8,84 | 9,33 | 11,88 | 10,22 |
Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg | 1502 | 121,31 | 127,16 | 102,83 | 8,20 | 10,09 | 13,36 | 8,81 | 10,57 | 12,97 |
Halle/S. | 1503 | 123,51 | 117,10 | 111,64 | 7,94 | 9,38 | 11,92 | 8,52 | 9,82 | 11,80 |
Magdeburg | 1504 | 122,57 | 118,41 | 114,34 | 8,03 | 10,65 | 12,43 | 8,49 | 10,92 | 11,89 |
Mittelthüringen | 1601 | 113,44 | 103,85 | 105,99 | 7,63 | 14,71 | 11,77 | 7,37 | 10,45 | 10,07 |
Nordthüringen | 1602 | 120,00 | 111,84 | N/A | 7,55 | 9,50 | 12,82 | 8,58 | 9,28 | 13,78 |
Ostthüringen | 1603 | 111,70 | 104,85 | 112,77 | 7,86 | 8,63 | 12,09 | 7,72 | 8,06 | 11,07 |
Südthüringen | 1604 | 119,49 | 115,31 | 104,41 | 7,13 | 8,24 | 11,33 | 7,45 | 8,28 | 10,37 |
Schleswig-Holstein | 1 | 140,70 | 129,56 | 124,45 | 7,05 | 9,58 | 12,47 | 9,58 | 11,89 | 14,61 |
Freie und Hansestadt Hamburg | 2 | 137,30 | 126,85 | 120,61 | 7,41 | 10,65 | 11,56 | 9,60 | 12,20 | 12,92 |
Niedersachsen | 3 | 133,86 | 124,29 | 120,03 | 6,21 | 8,47 | 11,61 | 8,24 | 10,22 | 13,20 |
Freie Hansestadt Bremen | 4 | 140,37 | 132,12 | 125,84 | 6,77 | 8,64 | 11,08 | 8,69 | 10,31 | 12,80 |
Nordrhein-Westfalen | 5 | 141,36 | 131,30 | 125,46 | 6,49 | 8,75 | 11,83 | 9,17 | 11,14 | 13,83 |
Hessen | 6 | 133,67 | 127,27 | 125,25 | 6,25 | 8,21 | 11,62 | 8,29 | 10,22 | 13,81 |
Rheinland-Pfalz | 7 | 139,62 | 135,24 | 130,56 | 6,24 | 8,07 | 11,61 | 8,67 | 10,82 | 14,34 |
Baden-Württemberg | 8 | 123,69 | 120,53 | 117,44 | 6,41 | 8,10 | 11,15 | 7,96 | 10,02 | 13,09 |
Freistaat Bayern | 9 | 116,23 | 113,43 | 108,58 | 6,24 | 8,40 | 11,59 | 7,21 | 9,63 | 11,97 |
Saarland | 10 | 147,98 | 140,68 | 136,54 | 6,83 | 9,72 | 12,32 | 9,68 | 12,95 | 15,58 |
Berlin | 11 | 136,85 | 127,67 | 123,56 | 7,28 | 10,47 | 12,87 | 9,51 | 12,32 | 13,97 |
Brandenburg | 12 | 127,19 | 118,35 | 114,52 | 8,17 | 10,55 | 12,80 | 8,71 | 10,20 | 12,21 |
Mecklenburg-Vorpommern | 13 | 109,31 | 103,83 | 98,76 | 8,77 | 10,87 | 12,71 | 8,08 | 9,17 | 10,66 |
Freistaat Sachsen | 14 | 117,08 | 110,81 | 103,15 | 7,76 | 10,04 | 11,99 | 7,84 | 9,12 | 10,51 |
Sachsen-Anhalt | 15 | 123,61 | 119,68 | 111,95 | 8,00 | 9,98 | 12,13 | 8,62 | 10,55 | 11,92 |
Freistaat Thüringen | 16 | 114,96 | 107,58 | 108,32 | 7,60 | 10,62 | 11,94 | 7,68 | 9,04 | 11,00 |
Deutschland | 17 | 130,01 | 123,10 | 118,44 | 6,74 | 8,99 | 11,81 | 8,44 | 10,49 | 12,99 |
Ostdeutsche Länder | 18 | 123,47 | 116,33 | 111,36 | 7,78 | 10,36 | 12,40 | 8,50 | 10,29 | 11,90 |
Westdeutsche Länder | 19 | 131,99 | 125,15 | 120,58 | 6,43 | 8,57 | 11,63 | 8,43 | 10,55 | 13,33 |
1 Vorläufige Werte.
Anmerkung: Heizenergiebedarf und Heizausgaben temperaturbereinigt; abgerechnete Heizenergiepreise als gewichtetes Mittel aus Erdgas-, Heizöl- und Fernwärmepreisen.
Quelle: ista SE; eigene Berechnungen.
Auf Raumordnungsebene waren die Unterschiede zwischen dem höchsten und niedrigsten Verbrauch noch größer. Mittleres Mecklenburg/Rostock hatte mit 87 kWh pro Quadratmeter bundesweit den niedrigsten Heizenergiebedarf, gefolgt von Vorpommern mit 98 kWh. Ost-Friesland hingegen hatte mit 140 kWh pro Quadratmeter einen viel höheren Heizenergiebedarf. Auf Platz zwei folgte die Region Saar mit 137 kWh.
Deutliche Unterschiede gab es bei den abgerechneten Heizenergiepreisen zwischen den Ländern (Tabelle). Bremen heizte im Mittel für 11,08 Cent/kWh am günstigsten, gefolgt von Baden-Württemberg mit 11,15 Cent, während Berlin und Brandenburg mit mittleren Preisen von 12,87 und 12,80 Cent/kWh die höchsten Heizenergiepreise hatten. Auch bei den Preisen fielen auf Raumordnungsebene die Unterschiede deutlich stärker aus. Haushalte in Prignitz-Oberhavel und Schleswig-Holstein Mitte zahlten mit 14,60 und 13,93 Cent/kWh die höchsten mittleren Preise. Altmark in Sachsen-Anhalt heizte mit den günstigsten Preisen von 8,84 Cent/kWh, gefolgt von Bodensee-Oberschwaben mit 9,03 Cent.
Die Heizenergiepreise, die sich nach Berücksichtigung der Rückzahlungen im Rahmen des Preisdeckels ergeben, lagen im Jahr 2023 im Mittel bei 11,81 Cent pro kWh. Mit 31,4 Prozent war der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr fast so hoch wie im ersten Jahr des Krieges, als die Energiepreise um 33,3 Prozent stiegen (Abbildung 3). Im Vergleich zu 2021 haben die mittleren Preise damit insgesamt um 75 Prozent zugelegt.
Dass die Preise trotz Preisdeckel so stark stiegen, hat mehrere Gründe. Erstens galt der Preisdeckel nur für Gas und leitungsgebundene WärmeIm Jahr 2023 gab es auch eine Strompreisbremse. Allerdings hat die Strompreisbremse nur für sehr wenige Haushalte einen Effekt auf die Heizenergiepreise, da nur ein geringer Anteil der Gebäude in Deutschland mit Elektroheizungen beheizt wird. Da sich die hier vorliegende Analyse der Heizenergiepreise auf die drei dominierenden Heizenergieträger Gas, Öl und Fernwärme beschränkt, hat die Strompreisbremse für die betrachtete Stichprobe keinen Effekt., zweitens lagen die mittleren Preise im Jahr 2022 deutlich unterhalb des Preisdeckels, und drittens galt er nur für 80 Prozent des historischen Verbrauchs. Wenn ein Haushalt seinen Verbrauch gegenüber 2022 um weniger als 20 Prozent reduzieren konnte und der neue Vertragspreis höher war als das Niveau des Preisdeckels, konnte der resultierende Durchschnittspreis dieses Haushalts also über den Preisdeckel steigen.
Der Hauptgrund für den weiteren Anstieg der Heizenergiepreise im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr war wohl, dass Haushalte, die im Jahr 2022 durch im Voraus vereinbarte Verträge mit einer Laufzeit von ein bis zwei Jahren noch vor Preiserhöhungen geschützt waren, erst im Jahr 2023 höhere Energiepreise zahlen mussten. Die unterschiedlichen Vertragsstrukturen sorgten somit dafür, dass die Variation der Preise stark zugenommen hat – es gibt dementsprechend Haushalte, die glimpflich durch die Krise gekommen sind, aber dafür auch solche, die sehr hohe Preise zahlten. Auf Länderebene war der größte durchschnittliche Preisanstieg mit 45,2 Prozent in Rheinland-Pfalz zu beobachten, der niedrigste im Durchschnitt in Hamburg, wo die Preise im Vergleich zum Vorjahr nur um 8,8 Prozent stiegen.
Eingespart wurde im Jahr 2023 am meisten in Sachsen, wo der Heizenergiebedarf um 5,8 Prozent sank. In Berlin und in Brandenburg waren hingegen die Einsparungen am niedrigsten (2,6 beziehungsweise 2,8 Prozent). Dass trotz hoher Preisanstiege nicht mehr Heizenergie eingespart wurde, liegt unter anderem an dem energetischen Zustand der Gebäude, auf den zumindest Miethaushalte in der Regel keinen Einfluss haben. Der Zusammenhang zwischen Preiserhöhungen und einem Rückgang des Heizenergiebedarfs ist also nicht eindeutig (Abbildung 4). Dass die starken Preisanstiege nur teilweise durch einen reduzierten Verbrauch kompensiert werden konnten, zeigt sich auch an den stark gestiegenen Heizausgaben: Insgesamt sind die Heizenergieausgaben im Jahr 2023 um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen (gegenüber 2021, dem letzten Jahr vor der Energiepreiskrise, sogar um rund 54 Prozent).
Fernwärme und Wärmenetze haben ein großes Potenzial, zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung beizutragen: Sie können mit nachhaltigen Quellen betrieben werden und sind effizienter als gebäudeeigene Gas- und Heizölanlagen. Um die potenzielle Umstellung der Wärmeerzeugung auf nachhaltige Quellen abzubilden, umfasst die Analyse der Heizenergiepreise im diesjährigen Wärmemonitor neben Öl und Gas nun auch erstmals die Fernwärme (Abbildung 5). Deutlich zeigt sich, dass die Bandbreite der Fernwärmepreise im Vergleich zu Gas und Öl wesentlich größer ist. Zudem liegen die Preise pro Kilowattstunde im Schnitt deutlich über den Preisen für Gas und Öl.
Allerdings ist der Heizbedarf pro Quadratmeter niedriger als für Öl und Gas: Im Jahr 2023 lag er für Fernwärme mit 97 Kilowattstunden pro Quadratmeter um 24 Prozent unter dem Bedarf für Öl (127 kwh) und 19 Prozent unter dem Bedarf für Gas (120 kwh) pro Quadratmeter (Abbildung 6). Preis- und Bedarfsunterschiede bei Fernwärme entstehen unter anderem dadurch, dass bei Fernwärme Wärme direkt geliefert wird, während es bei Gas und Heizöl durch die Wärmeerzeugung im Haus zu Umwandlungsverlusten kommt. Ein weiterer Faktor für den geringeren Bedarf bei Fernwärme ist, dass Gebäude, die mit Fernwärme versorgt werden, im Schnitt mehr Wohneinheiten haben als Gebäude, die mit Gas oder Öl heizen. Die größeren Gebäude haben demnach weniger Außenhülle pro Quadratmeter Wohnfläche, was in einem geringeren Heizenergiebedarf resultiert.
Der Gebäudesektor hat im vergangenen Jahr Emissionen in Höhe von 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten verursacht.Umweltbundesamt (2024): Treibhausgasminderungsziele Deutschlands (online verfügbar). Dies sind zwar immerhin 51 Prozent weniger als im Jahr 1990. Reduziert werden müssen die Emissionen im Gebäudesektor aber bis zum Jahr 2030 um 69 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990, um die Klimaziele zu erreichen.
Wieviel CO2 ein Gebäude ausstößt, hängt von mehreren Faktoren ab (Kasten 2), insbesondere von der Energieeffizienz und dem Heizungssystem des Gebäudes. Die Emissionen pro Quadratmeter in den hier betrachteten Zwei- und Mehrparteienhäusern waren weiterhin rückläufig (Abbildung 7). Die CO2-Emissionen durch Heizen sanken im Jahr 2023 mit 19,1 Kilogramm pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Temperaturbereinigt entsprach dies jedoch nur einer Minderung um 4,3 Prozent, da das Jahr 2023 relativ mild war.Die deutschlandweite Mitteltemperatur im Jahr 2023 lag bei rund 10,6 Grad Celsius. Damit war 2023 das wärmste Jahr seit 1881. Umweltbundesamt (2024): Trends der Lufttemperatur (online verfügbar). Damit hat sich der Trend von sinkenden Heizemissionen zwar fortgesetzt. Der Rückgang der Emissionen war aber im Jahr 2023 geringer als die im Vorjahr beobachteten 5,6 Prozent (ohne Temperaturbereinigung 16 Prozent). Angesichts des geringeren Rückgangs des Heizenergiebedarfs ist es zwar nicht verwunderlich, dass auch die Emissionen nicht mehr so stark sanken. Die Dynamik im Gebäudesektor reicht aber zur Erreichung der Klimaziele nicht aus.
Für die Berechnung der CO2-Emissionen der Gebäude wird der Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter mit energieträgerspezifischen Emissionsfaktoren multipliziert (Tabelle). Um eine Vergleichbarkeit mit den Emissionen im Gebäudesektor für ganz Deutschland zu gewährleisten, werden nur die direkten CO2-Emissionen des Energieverbrauchs ausgewiesen. Vorgelagerte Emissionen, die bei der Gewinnung, dem Transport und der Umwandlung der Energieträger entstehen (zum Beispiel bei der Erzeugung von Strom und Fernwärme), werden nicht berücksichtigt. Die jährlichen CO2-Emissionen pro Quadratmeter je Liegenschaft werden mit dem jeweiligen Anteil der Gebäudeklasse in der Grundgesamtheit gewichtet, um repräsentative durchschnittliche jährliche CO₂-Emissionen pro Quadratmeter zu ermitteln. Die Gewichtung erfolgt ähnlich wie bei der Berechnung des Heizenergiebedarfs (Kasten 1); die verschiedenen Größenklassen der Gebäude fließen gemäß ihren Anteilen im Mikrozensus als Gewichte in den Durchschnitt ein.
Energieträger | CO2-Emissionsfaktor |
---|---|
Erdgas H | 0,201 |
Erdgas L | 0,201 |
Öl | 0,266 |
Schweres Öl | 0,293 |
Braunkohle | 0,359 |
Koks | 0,389 |
Steinkohle | 0,345 |
Flüssiggas | 0,236 |
Fernwärme | 0 |
Strom | 0 |
Pellets | 0 |
Holz lufttrocken | 0 |
Holzhackschnitzel | 0 |
Quelle: Umweltbundesamt 2014.
Die Heizenergiepreise für Haushalte sind im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich gestiegen – durchschnittlich um 31 Prozent. Allerdings gab es starke Variationen zwischen den Regionen. Diese entstanden zum einen durch die Nutzung unterschiedlicher Energieträger und zum anderen durch unterschiedliche Vertragsstrukturen der Energieversorger von Gas und Strom. Entscheidend könnten auch die unterschiedlichen Zeitpunkte sein, an denen Verträge abgeschlossen beziehungsweise Öltanks aufgefüllt wurden.
Die Auswertung zeigt, dass der inzwischen ausgelaufene Energiepreisdeckel, der Haushalte gegen potenziell sehr hohe Heizkostenanstiege absichern sollte, im Jahr 2023 funktioniert hat. Die abgerechneten Gaspreise stiegen für Haushalte zum Großteil nicht wesentlich über das Niveau des Preisdeckels von 12 Cent. Bei Fernwärme hingegen lagen die abgerechneten Heizenergiepreise im Mittel mit 13 Cent je kWh deutlich über dem Preisdeckel von 9,5 Cent je kWh.Da der Preisdeckel nur für 80 Prozent des prognostizierten Verbrauchs galt und für den darüber hinaus gehenden Verbrauch die Marktpreise abgerechnet wurden, fielen im Jahr 2023 vielerorts im Schnitt sehr hohe Fernwärmepreise an.
Trotz ähnlich hoher Preisanstiege wie 2022 waren die Einsparungen bei der Heizenergie im Jahr 2023 geringer als im Vorjahr. Temperaturbereinigt haben die privaten Haushalte im Vergleich zum Vorjahr 3,8 Prozent Heizenergie weniger verbraucht. Im Vorjahr waren es noch 5,3 Prozent. Das kann zum einen daran liegen, dass die Aufmerksamkeit für das Thema Heizenergiesparen im vergangenen Jahr wesentlich geringer war als noch 2022, und zum anderen auch daran, dass die verhaltensbedingten Einsparpotenziale in manchen Haushalten bereits ausgeschöpft waren. In einigen Raumordnungsregionen wurden allerdings mehr als doppelt so hohe Einsparungen erreicht wie im deutschlandweiten Durchschnitt. Das deutet darauf hin, dass auch kurzfristig noch Einsparungen von Heizenergie und damit auch von Emissionen möglich sind – sei es durch Verhaltensanpassungen, sei es durch energetische Sanierungen.
In den Monaten nach der Energiepreiskrise 2022/23 hat der Preisdruck von Angebotsseite abgenommen, da sich die Großhandelspreise inzwischen auf niedrigerem Niveau stabilisiert haben. Tendenziell werden allerdings die CO2-Preise auf fossile Energieträger die Heizkosten der privaten Haushalte in den kommenden Jahren erhöhen. Die Energiepreiskrise hat jedoch gezeigt, dass höhere Heizkosten nur bedingt Einfluss auf das Heizverhalten und damit auf die CO2-Emissionen haben.
Die Dynamik bei den Emissionseinsparungen dürfte sich also nicht fortsetzen, wenn dies nicht von anderer Seite unterstützt wird. Emissionsminderungen sind aber notwendig, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Die Expert*innenkommission Gas und Wärme hat eine Vielzahl konkreter Maßnahmen vorgeschlagen, um diese Einsparungen zu erzielen. So sollten die Beratung und die Sachleistungen zur Einsparung von Heizenergie und Strom durch Haushalte gestärkt werden. Wichtiger wird aber sein, die energetische Sanierung, insbesondere ineffizienter Gebäude, und den Wechsel hin zu nachhaltigen Heizungssystemen wie Wärmepumpen weiter zu beschleunigen. Wenn dies nicht energisch vorangetrieben wird, ist in den kommenden Jahren damit zu rechnen, dass der Heizenergiebedarf und damit auch die Emissionen im Gebäudesektor wieder steigen werden.
JEL-Classification: R31;Q21;Q40
Keywords: Heating demand, heating costs, building energy efficiency, residential buildings, gas prices
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2024-45-1