Bericht vom 15. Januar 2020
Das Thema Schulden hat seit den 1980er Jahren und insbesondere in den vergangenen 20 Jahren zunehmend Raum in den politischen Debatten eingenommen, wie eine Analyse von Parlamentsreden seit 1949 zeigt. Über zehn Jahre nach Ausbruch der Großen Finanzkrise und bald zehn Jahre seit Beginn der Europäischen Staatsschuldenkrise sind Fragen zu den Chancen und Risiken der Verschuldung und Debatten über Schuldenbremsen akut geblieben. Schulden sind die treibende Kraft von Investitionen, Wirtschaftswachstum und Wohlstand.
Deshalb widmet sich das Vierteljahrsheft Bd. 88 (2019), Heft 4 dem Thema "Schulden – Segen oder Fluch?"
Die Herausgeber sind: Peter Hennecke, Doris Neuberger und Dorothea Schäfer.
Peter Hennecke, Doris Neuberger, Dorothea Schäfer
Schulden – Segen oder Fluch? Editorial
Heiner Flassbeck
Die Schulden und die ökonomische Logik
Christian Hecker
"Ex contingente necessarium …" (M. Luther) – Der ökonomische Kern moralphilosophischer Zinskritik
Karsten Mause
Staatsverschuldung aus Bürgersicht: ein Forschungsüberblick
David Büttner, Martin Meurers
Der deutsche Schuldenabbau im europäischen Vergleich: glückliche Umstände oder starke Leistung?
Mara Liebal, Kristina Rehbein
Die Schuldenkrise des Globalen Südens: Verfahren zu ihrer Bewältigung schaffen
Dirk Ehnts, Michael Paetz
Die Modern Monetary Theory: Staatsschulden als Steuergutschriften
Sebastian Dullien, Silke Tober
Stärken und Schwächen der Modern Monetary Theory
Verantwortliche Vergabe von Ratenkrediten durch Banken : Konzeption, Praxis und Potenziale
Ingrid Größl, Sally Peters
Wie krisenfest ist die Verschuldung des Privatsektors im Euroraum? Entwicklung und Struktur der privaten Verschuldung seit Krisenausbruch und ihre wirtschaftspolitischen Implikationen
Manuel Rupprecht, Monika Wohlmann
Jerome Roos: Why Not Default? The Political Economy of Sovereign Debt. Princeton University Press, Princeton, 2019 : Buchbesprechung
Edoardo Beretta
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 4/2019
Themen: Finanzmärkte , Geldpolitik