Energetische Sanierung: Handlungsbedarf auf vielen Ebenen

DIW Wochenbericht 34 / 2011, S. 2-12

Karsten Neuhoff, Hermann Amecke, Aleksandra Novikova, Kateryna Stelmakh

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Abstract

Um Kosten, Energieimporte und CO2-Emissionen zu reduzieren, ist im Energiekonzept der Bundesregierung vorgesehen, den Wärmebedarf für Gebäude bis 2020 um 20 Prozent und den Primärenergiebedarf bis 2050 um 80 Prozent zu senken. Dazu soll der Anteil der jährlich energetisch sanierten Gebäude von 0,8 Prozent auf zwei Prozent erhöht werden. Bei zwei Prozent energetischen Sanierungen pro Jahr wird jedes Gebäude bis 2050 nur einmal erreicht - so muss jede einzelne Sanierung umfassend sein, um eine 80-prozentige Reduktion des Primärenergiebedarfs zu erreichen. Die auf einer Befragung von 2 000 Haushalten basierende Untersuchung zeigt, wie Haushalte in allen Phasen der Entscheidung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen gezielt unterstützt werden können. Zur Steigerung von Umfang und Rate energetischer Sanierungen müssen die entsprechenden Politikinstrumente allerdings gestärkt und weiterentwickelt werden. So können bessere Informationen die Aufmerksamkeit für energetische Sanierungen steigern, zum Beispiel mit detaillierten Heizkostenabrechnungen, weiterentwickelten Energieausweisen und mit der besseren Vermittlung der Vorteile thermischen Komforts in sanierten Gebäuden. Um Haushalte bei der Entscheidung für eine energetische Sanierung zu unterstützten, sollten Beratungen und finanzielle Förderung ausgebaut und auf umfassende energetische Sanierungen konzentriert werden. Ausbildung, Weiterbildung und Zertifizierung von Handwerkern haben Einfluss auf die Qualität energetischer Sanierungen und bestimmen, ob diese einfach, erfolgreich und damit nachahmenswert sind.

Karsten Neuhoff

Abteilungsleiter in der Abteilung Klimapolitik



JEL-Classification: Q48;D12;L74
Keywords: Thermal retrofits, energy efficiency, policy instruments, financial support
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/152182

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