Umwelt- und Klimafragen rücken in den Fokus
Inhaltlich passte sich das DIW Berlin den Herausforderungen der Globalisierung an. Neue Abteilungen widmeten sich Themen wie Digitalisierung, Innovation und Klimawandel. Die Abteilung „Energie, Verkehr, Umwelt“ unter der Leitung von Claudia Kemfert rückte Umwelt- und Klimafragen in den Fokus und betonte die ökonomischen Vorteile nachhaltiger Politik. Das DIW unterstützte zudem Reformen wie die Agenda 2010 und analysierte deren Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme.
Die globale Finanzkrise von 2008 stellte das DIW Berlin vor neue Aufgaben. Das Institut kritisierte staatliches Versagen bei der Regulierung der Finanzmärkte und plädierte für eine stärkere Beobachtung des Verhältnisses zwischen Finanz- und Realwirtschaft. Gleichzeitig erlebte das Institut interne Spannungen. Zimmermann trat als Präsident 2011 zurück.
Mit Marcel Fratzscher als Präsident ab 2013 begann eine Phase des Wachstums und der thematischen Erweiterung. Das DIW Berlin setzte neue Schwerpunkte auf Investitionen, soziale Ungleichheit und Klimaschutz. Es forderte eine grundlegende Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Innovation. Auch gesellschaftspolitische Themen wie Migration und Geschlechtergerechtigkeit gewannen an Bedeutung.
Seit 2005 wird das Institut von der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert. Nachdem die erste Gesamtbeurteilung 2005 “gut bis sehr gut” ausfiel, wurden bei der Evaluierung 2012 zwar die anhaltende “Verwissenschaftlichung” gelobt, aber auch Verbesserungen im Bereich der Makroökonomie und Konjunkturpolitik angemahnt. Bei der dritten Überprüfung durch die WGL im Jahr 2019 wurde das Institut insgesamt als “sehr gut” evaluiert.