1928: Der erste Wochenbericht erscheint
Das IfK etablierte sich schnell als führende Einrichtung der Wirtschaftsforschung in Deutschland. Es veröffentlichte regelmäßig Berichte zur wirtschaftlichen Lage und entwickelte innovative Methoden der Konjunkturforschung. Besonders bekannt wurden die "Wochenberichte", die ab 1928 erschienen und aktuelle Wirtschaftsdaten und -analysen enthielten.
In der frühen Geschichte des Instituts spielte die Forschung Arthur Hanaus eine wichtige Rolle. Als junger Agrarökonom promovierte Hanau 1927 mit einer bahnbrechenden Dissertation über "Die Prognose der Schweinepreise", in der er den sogenannten "Schweinezyklus" beschrieb. Dieser erklärt zyklische Schwankungen von Angebot und Nachfrage auf dem von Zeitverzögerung geprägten Schweinemarkt: Hohe Preise führen zu steigenden Ferkelmengen. Bis die Schweine schlachtreif sind, ist ein Überangebot entstanden, die Preisen fallen. Die Produktion wird weniger lukrativ, die Angebotsmenge sinkt, bis die Preise wieder steigen und der Zyklus erneut startet.
Während der Weltwirtschaftskrise ab 1929 gewann das IfK weiter an Bedeutung. Es analysierte die Krise detailliert und entwickelte Vorschläge zu ihrer Bewältigung. Der sogenannte "Wagemann-Plan" von 1932, der eine Ausweitung des Geldvolumens und eine aktive Konjunkturpolitik forderte, erregte große Aufmerksamkeit, stieß aber auch auf Kritik.