Weiterentwicklung des Wochenberichtes
Mit den Jahren wurde der Umfang der Wochenberichte größer. Rainer Stäglin, der viele Jahre im DIW arbeitete, beschrieb die Entwicklung der Wochenberichte im April 2008 so:
Durch mehr Datenmaterial waren auch umfangreichere Analysen möglich. Im DIW wurden neue Abteilungen gegründet, zum Beispiel „Geld und Kredit“, „Öffentliche Finanzen“ und „Verkehr“ im Jahr 1972. Diese konnten nun Themen kontinuierlich bearbeiten, anstatt wie bisher nur sporadisch. Neue Forschungsvorhaben wie die vierteljährliche Gesamtrechnung und das sozio-oekonomische Panel (SOEP), das 1988 an den Start ging und in dem jährlich 30.000 Menschen aus 22.000 Haushalten zu ganz unterschiedlichen Themen befragt werden, lieferten neue und tiefreichende Daten.
„Die wöchentliche Erscheinungsweise bietet dem Institut die Möglichkeit, Arbeitsergebnisse zu aktuellen Themen ohne Zeitverzug zu publizieren und in die wirtschaftspolitische Diskussion einzugreifen“, fasst es Stäglin zusammen.
Die DIW-Wochenberichte sind eine Art Spiegel der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Rainer Stäglin nennt in seiner Analyse von 2008 dafür drei Beispiele: Die Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933, die erste Rezession der Nachkriegszeit 1966/67 und die deutsche Wiedervereinigung 1990/91. Hier sind Stäglins Ausführungen, die er zusammen mit Rainer Fremdling im Wochenbericht 14/2008 macht, nachzulesen: „Profund, präzise, pünktlich: 80 Jahre Wochenbericht spiegeln die deutsche Wirtschaftsgeschichte“.
Autorin: Lena Högemann