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Einkommensschichten und Erwerbsformen seit 1995

DIW Wochenbericht 27 / 2017, S. 551-563

Peter Krause, Christian Franz, Marcel Fratzscher

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Abstract

Dieser Bericht geht der Frage nach, wie sich die Schichtung der Einkommen und die Erwerbsformen der Bevölkerung in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt haben. Seit Mitte der 1990er Jahre nahm die Ungleichheit der verfügbaren Haushaltseinkommen in Deutschland tendenziell zu. Dies erfolgte hauptsächlich bis 2005. Während weniger Menschen verfügbare Einkommen um den Median hatten, haben sich die Bevölkerungsanteile an den Rändern der Einkommensverteilung erhöht. Parallel erfolgten mehrere Veränderungen am Arbeitsmarkt: Die Erwerbstätigkeit stieg an, die Arbeitszeiten differenzierten sich zunehmend aus und nach 2005 nahm die Arbeitslosigkeit ab. Während sich die gestiegene Erwerbstätigkeit über fast alle Einkommensschichten erstreckt, spiegelt sie sich in unterschiedlicher Weise in den Einkommensschichten wider. So ist der Anteil der Menschen, die in ihrer Beschäftigung niedrig entlohnt wurden, in den Einkommensschichten unterhalb des Medians im Untersuchungszeitraum stetig angestiegen. Gleichzeitig waren 2014–15 reguläre Beschäftigungsverhältnisse insbesondere in den oberen Einkommensschichten häufiger als noch in der zweiten Hälfte der 1990er. In den Schichten um den Median waren reguläre Beschäftigungsverhältnisse jüngst ebenso verbreitet wie vor 20 Jahren, wobei auch hier die Arbeitslosigkeit zurückging. Zudem ist in diesen Schichten der Anteil derer, die einer niedrig entlohnten Beschäftigung nachgehen, gestiegen.

Peter Krause

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel



JEL-Classification: D31;I31;I32;J62
Keywords: Income inequality, Labour market participation, Precarious living conditions, SOEP
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/162895

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