Berichte für Konrad Adenauer über die wirtschaftlichen Entwicklungen in der DDR
Einer der frühen DDR-Experten am DIW ist Bruno Gleitze, der 1949 seinen Job als Leiter des Statistischen Zentralamts in Ost-Berlin aufgibt und ans DIW in West-Berlin wechselt. Gleitze ist seit 1919 Mitglied der SPD und wird 1966 für die SPD Wirtschafts- und Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen werden. Am DIW baut Gleitze bis Ende 1953 die DDR-Forschung auf, bis er als Leiter zum Wirtschaftswissenschaftlichen Institut des Deutschen Gewerkschaftsbunds wechselt. Bis dahin berichten Gleitze und die anderen DDR-Forscher*innen am DIW regelmäßig Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem Kanzleramt über die wirtschaftliche Entwicklung in der DDR und die Wirtschaftspolitik des argwöhnisch beobachteten Nachbarn.infoQuelle: 75 Jahre DIW Berlin 1925 – 2000. Ein kurzer historischer Rückblick. Und Krengel (1985), S. 128f.
Über viele Jahre leitet dann Doris Cornelsen die Abteilung „DDR und östliche Industrieländer“ am DIW. Sie unterhält beste Kontakte zu DDR-Behörden und zu wirtschaftswissenschaftlichen Einrichtungen in Ostdeutschland, um an Daten zu gelangen und vermutlich auch, um mehr zu erfahren, als in den offiziellen Statistiken der DDR stand. Regelmäßig fährt Cornelsen nach Ost-Berlin und auch zur Leipziger Messe, dem „Schaufenster des Sozialismus“.