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Nationaler Brennstoffemissionshandel birgt kein erhöhtes Risiko von Carbon Leakage

Bericht vom 10. Dezember 2020

Die Einführung des nationalen Brennstoffemissionshandels birgt nach Einschätzung von DIW-WissenschaftlerInnen kein erhöhtes Risiko eines Carbon Leakage, also der Verlagerung von klimaschädlicher Industrie ins Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Münchener ifo Instituts, die im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen erstellt wurde. Die ÖkonomInnen gehen zudem nicht davon aus, dass sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit vermindern könnte. Die gesamte Studie ist als Politikberatung kompakt abrufbar. (Siehe Download.)

Die Untersuchung zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Carbon Leakage in der Industrie insgesamt deutlich geringer ist als im europäischen Emissionshandel. In nur sehr wenigen Sektoren werden demnach CO2-Kosten entstehen, die eine Abwanderung von Unternehmen zur Folge haben könnten. Die ForscherInnen gehen davon aus, dass allenfalls Wirtschaftsbereiche betroffen sein könnten, die weniger als 0,1 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Basis der Untersuchung der beiden Institute sind die infolge des Brennstoffemissionshandel erwarteten CO2-Kosten im Verhältnis zur Bruttowertschätzung der betroffenen Sektoren.

Das geplante nationale Brennstoffemissionshandelssystem (nBEHS) führt einen CO2-Preis auf die Energieträger und Sektoren ein, die nicht dem europäischen Emissionshandel (EU ETS) unterliegen. Dies betrifft etwa den Wärme- und den Transportsektor. Das zugrunde liegende Gesetz ist ein zentrales Instrument der Bundesregierung, um ihre Klimaziele für 2030 zu erreichen.

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