Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde des DIW Berlin,
das Jahr 2020 stand im Zeichen größter Herausforderungen. Das weltweit grassierende Corona-Virus, das zunächst nur fachkundigen VirologInnen in Forschungslaboratorien ein Begriff war, nahm Einfluss auf das private, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nahezu aller Menschen auf dem Globus.
Ob Natur-, Lebens- oder Wirtschaftswissenschaften, Pädagogik und Ingenieurwesen – die Wissenschaft stand plötzlich im Fokus der Öffentlichkeit. Auch die ForscherInnen des DIW Berlin beteiligten sich von Beginn der Pandemie an auf vielfältige Weise an einer wissenschaftsbasierten Aufbereitung und Einordnung der aktuellen Geschehnisse für Politik und Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen wurden auf den Weg gebracht. „Systemrelevante Berufe“ waren plötzlich in aller Munde – und noch während der öffentlichen Diskussion über die gesellschaftliche Relevanz der Leistungen von Pflegekräften, Supermarktbeschäftigten und Feuerwehrleuten veröffentlichte das DIW Berlin das medial vielbeachtete und -zitierte DIW aktuell „Systemrelevant, aber dennoch kaum anerkannt: Entlohnung unverzichtbarer Berufe in der Corona-Krise unterdurchschnittlich“. In zahlreichen weiteren Studien wurden die Auswirkungen von Schulschließungen auf SchülerInnen, die Effekte der Corona-Maßnahmen auf die Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen – insbesondere auch Selbständige – und weitere Implikationen der Pandemie auf die Wirtschafts-, Geld-, Klima-, Wohnungsmarkt und Steuerpolitik untersucht. Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) hat bereits im April mit der Universität Bielefeld eine Sondererhebung zu den Lebensbedingungen während des ersten Lockdowns (SOEP-CoV) und im Herbst mit dem Robert-Koch-Institut eine Seroprävalenz-Studie begonnen.
Der Vorstand möchte an dieser Stelle nicht versäumen, allen KollegInnen in den Forschungs- und Serviceabteilungen des DIW Berlin für ihre Flexibilität und den herausragenden Einsatz zu danken!
Aber auch andere gesellschaftlich relevante Themen haben die ForscherInnen nicht aus den Augen verloren. „Wir schaffen das!“ Im August 2020 jährte sich dieser schicksalhafte Satz der deutschen Bundeskanzlerin zum fünften Mal. WissenschaftlerInnen der DIW-Abteilung Bildung und Familie und des Sozio-oekonomischen Panels sowie der Universitäten Bamberg und Düsseldorf zogen in einem DIW Wochenbericht eine Zwischenbilanz zur Integration Geflüchteter. Welche Erwartungen hatten die Ankommenden und inwiefern wurden diese erfüllt? Wie kann die soziale Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen gelingen? Parallel wurde in einer Online-Veranstaltung diskutiert – ein Veranstaltungsformat, welches im vergangenen Jahr für uns noch weitestgehend Neuland war, jedoch zukünftig von wachsender Bedeutung für den Wissenstransfer des Instituts sein wird.
2020 konnten überdies einige herausragende Projekte am DIW Berlin angesiedelt oder verlängert werden: Hier sei nur der von der Abteilung Makroökonomie erfolgreich eingereichte SAW-Antrag zur Wirkung der Regulierung des Finanzsektors, sowie von Fiskal- und Geldpolitik auf die Verteilung der Einkommen und Vermögen in der Eurozone, genannt. Die erfolgreiche Bewerbung der Abteilung Konjunkturpolitik um die weitere Mitwirkung an der Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung unterstreicht die hervorragende Qualität der Konjunkturforschung am DIW Berlin und ist wegweisend für weiterhin abteilungsübergreifende, wissenschaftsbasierte und unabhängige Politikberatung des Instituts im Ganzen.
Herzlich
Ist der DIW Wochenbericht mit seinen ausführlichen Studien das Hauptinstrument zur kritischen Einordnung wirtschafts- und sozialpolitischer Entwicklungen, so ist es beim DIW aktuell die schnelle und umgehende Reaktion auf aktuelle Debatten und Themen, mit der dieses Format Ursachen und Wirkungen analysieren und der Politik wie der Öffentlichkeit direkte Einschätzungen liefern kann. 2020 schlug die Stunde des DIW aktuell: 30 Ausgaben untersuchten konkrete Auswirkungen der Pandemie. Die Themen reichten von Impfbereitschaft und Auswirkungen auf den Immobilienmarkt über konjunkturelle Reaktionen und geldpolitische Maßnahmen der EZB bis hin zur Vereinsamung Älterer und Bildungsungleichheiten durch Schulschließungen sowie Müttern, die die Hauptlast bei der Kinderbetreuung tragen. Schwerpunktthemen des DIW Berlin wie Investitionen, Nachhaltigkeit und Europa standen nicht nur in Wochenberichten im Fokus, sondern auch in einer Veranstaltung mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank, bei der die Londoner Ökonomin Marianna Mazzucato die Keynote hielt. Die grundsätzliche Schwierigkeit wirtschaftlicher Prognosen und Szenarien kristallisierte sich 2020 in der Unsicherheit durch das Infektionsgeschehen und damit verbundene politische Maßnahmen heraus. Sehr eindeutig waren dagegen die Berechnungen der bereits eingetretenen Schäden durch die Corona-Krise: 850.000 MinijobberInnen verloren ihre Beschäftigung – ohne auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld zurückgreifen zu können – und 60 Prozent der Selbständigen beklagten Einkommenseinbußen.
Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist zwar auch in den Medien häufiger Thema als früher. Wie das DIW-Managerinnen-Barometer zeigt, hat sich die Lage jedoch grundsätzlich noch nicht gewandelt. Allerdings wirkt die verbindliche Quote von 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten, und es gibt Anzeichen, dass dies eine Strahlkraft bis in die Vorstandsetagen haben kann, wie es DIW Wochenbericht 4/2020 vorsichtig formuliert. Das Dossier „Mind the Gap – Wo Gender Ungleichheit generiert“ sammelt alle wichtigen Publikationen auf der Internetseite des Instituts, so auch den DIW Wochenbericht 10/2020, der sich mit drei Studien dem Gender Pay Gap widmet. Dieser steigt ab dem Alter von 30 Jahren stark an, denn dies ist genau die Zeit, in der für die einen die Karriere startet, für die anderen dagegen die Kinderbetreuung im Vordergrund steht, so dass zwei entgegengesetzte Erwerbsbiographien – mit sehr unterschiedlichem Einkommen – entstehen. Wie die Pandemie die Genderproblematik verstärkt und Familien und insbesondere Mütter von den Kita- und Schulschließungen betroffen sind, analysierte die Abteilung Bildung und Familie in ihrer Forschung.
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Nachgeforscht bei: Katharina Wrohlich zum Gender Pay Gap
© DIW Berlin
Mütter standen auch in einem der beiden ausführlichen Themenhefte „30 Jahre Deutsche Einheit“ im Fokus. So konnte hier gezeigt werden, dass der Osten das traditionelle Alleinernährermodell des Westens zu Fall gebracht hat und westdeutsche Frauen mehr und mehr – vor allem in Teilzeit – erwerbstätig wurden (DIW Wochenbericht 38/2020). Neben den Unterschieden beim Alterseinkommen – höhere Renten im Osten, generell mehr Einkommen, Vermögen und Immobilienbesitz im Westen – standen die Unterschiede auch bei der Produktivität im Vordergrund (DIW Wochenbericht 39/2020). Angleichungen gab es hingegen beim Wohnraum und bei der Lebenszufriedenheit in Ost und West. Fazit: Die deutsche Einheit ist nach 30 Jahren vielfach vollzogen – dennoch müssen in manchen Bereichen noch die Folgen von Unterschieden der jahrzehntelangen Teilung angegangen werden.
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30 Jahre Mauerfall : Produktivität in Ost und West
Auf besonders großes öffentliches Interesse stieß 2020 das Schließen einer Datenlücke anhand einer Spezialstichprobe des SOEP. Ergebnis der Studie im DIW Wochenbericht 29/2020 war, dass die Vermögenskonzentration im Bereich hoher Vermögen in Deutschland höher ist als bisher angenommen. So vereint das reichste Prozent der Bevölkerung rund 35 Prozent des Vermögens auf sich, zuvor war man von knapp 22 Prozent ausgegangen. Eine Handreichung an die Politik war, dass der Vermögensaufbau in der Breite der Bevölkerung unterstützt werden sollte, um der auch im internationalen Vergleich sehr ungleichen Vermögensverteilung entgegenzutreten.
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Was hat der Mindestlohn in Deutschland bewirkt? : Interview mit Alexandra Fedorets
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Wie geht es Geflüchteten in Deutschland?: Nachgeforscht bei C. Katharina Spieß
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Warum das Ehegattensplitting reformiert werden muss: Nachgeforscht bei Stefan Bach
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4 Jahre "America First" – Hat Donald Trump seine Ziele erreicht? : Nachgeforscht bei Geraldine Dany-Knedlik
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Nachgeforscht bei Alexander Kritikos : Wählerwanderungen und Wählerstruktur
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Wie wirkt sich Corona auf den Einzelnen und die Gesellschaft aus? : Nachgeforscht bei Stefan Liebig
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Wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen die Corona-Krise: Nachgeforscht bei Stefan Gebauer
Insgesamt veröffentlichten WissenschaftlerInnen des DIW Berlin 124 Fachartikel in den im Social Science Citation Index (SSCI) und Science Citation Index (SCI) gelisteten Zeitschriften und hielten 304 Vorträge. Auch auf den international renommierten Konferenzen des Vereins für Socialpolitik (VfS) sowie der European Economic Association/Econometric Society war das Institut im Jahr 2020 präsent und mit 24 Vorträgen vertreten.
Im Publikationsverzeichnis finden Sie alle Publikationen, die das DIW Berlin veröffentlicht. Fast alle Publikationen stehen auf unserer Website kostenlos als PDF-Datei zur Verfügung. Dies ist Teil unserer Open-Access-Strategie.
Zuden Publikationsverzeichnissen und Übersicht der referierten Aufsätze
Trotz der widrigen Umstände konnten 2020 insgesamt 18 NachwuchswissenschaftlerInnen das Graduate Center erfolgreich abschließen. Leider musste in diesem Jahr die Graduiertenfeier pandemiebedingt ausfallen, die Zeugnisse wurden per Post verschickt. Anfang Oktober 2020 startete ein neuer Jahrgang mit elf Studierenden aus dem In- und Ausland im Doktorandenprogramm des Graduate Centers, das auch sie über vier Jahre hinweg zur Promotion führen soll.
Die Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, hat die Ernennung von Tomaso Duso zum Mitglied der Economic Advisory Group on Competition Policy (EAGCP) bei der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission bestätigt. Das dreijährige Mandat begann im Juni 2020. Die EAGCP ist ein Beratungsgremium, das ein Diskussionsforum zu wettbewerbspolitischen Fragen zwischen WissenschaftlerInnen schafft, die auf dem Gebiet der Industrieökonomie einen anerkannten Ruf haben. Die Mitglieder vertreten verschiedene Forschungsbereiche und akademische Forschungszentren in Europa. Hauptzweck ist es, die Generaldirektion Wettbewerb bei der ökonomischen Analyse der Wettbewerbspolitik zu unterstützen.
Im Rahmen der zweiten Amtszeit des Sachverständigenrats für Umweltfragen berät Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, als Co-Vorsitzende die Bundesregierung in Umweltfragen. Außerdem hat Claudia Kemfert im Herbst 2020 den Ruf der Leuphana Universität Lüneburg auf die S-W3-Professur „Energiewirtschaft und Energiepolitik“ angenommen.
C. Katharina Spieß, Abteilung Bildung und Familie, war an der Ad-hoc-Stellungnahme »Coronavirus-Pandemie: Für ein krisenresistentes Bildungssystem« der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina beteiligt. Diese zeigt Maßnahmen auf, die geeignet sind, das bestehende Bildungssystem widerstandsfähiger und flexibler zu gestalten.
Katharina Wrohlich ist in den wissenschaftlichen Beirat zum Projekt „FReDA – Das familiendemografische Panel“ berufen worden. Dieses langfristige Projekt wird vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Kooperation mit GESIS und der Universität zu Köln durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.
Um die griechische Wirtschaft anzukurbeln, hat die griechische Regierung eine Kommission einberufen, die ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringt. Alexander S. Kritikos, Leiter der Forschungsgruppe Entrepreneurship, ist Teil dieser sechzehnköpfigen internationalen Gruppe.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat Gert G. Wagner zu einer der vier zentralen Ombudspersonen der Leibniz-Gemeinschaft gewählt.
Zu den Schwerpunkten des DIW Berlin gehört die Energie- und Klimapolitik. Dazu passend ist die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt als Verbundpartner unter anderem mit PIK, ZEW, RWI und TU München an dem durch das BMBF geförderten Kopernikus-Projekt Ariadne – Evidenzbasiertes Assessment für die Gestaltung der deutschen Energiewende beteiligt. In dem Projekt wird erforscht, welche Politikinstrumente geeignet sind, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Es sollen sowohl in den Einzelsektoren als auch bei der sektorübergreifenden Koordination frühzeitig Fehlentwicklungen identifiziert werden, die das Erreichen der langfristigen Klimaziele gefährden.
Die 2019 als Pilotprojekt ins Leben gerufene Wissenschaftsplattform Sustainable Finance ist in der Abteilung Klimapolitik des DIW Berlin angesiedelt und vereint fünf große deutsche Forschungseinrichtungen. Im August 2020 erhielt das Projekt eine vierjährige Förderung durch die Stiftung Mercator. Ziel der Wissenschaftsplattform ist es, anhand wissenschaftlich fundierter Methoden zu erforschen, wie der Finanzmarkt eine unterstützende Rolle in der Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gesellschaft übernehmen kann. Die Arbeit der WissenschaftlerInnen basiert auf einem fortlaufenden Dialog mit politischen EntscheidungsträgerInnen, Unternehmen, Finanzinstituten und Zivilgesellschaft. So trafen die Mitglieder zum Auftakt der Mercator-Förderphase im Rahmen des Online-Events „Der Finanzsektor als Beschleuniger der Nachhaltigkeitswende – Illusion oder Realität?“ auf rund 250 diskussionsfreudige Teilnehmende. Zur Plattform gehören neben Karsten Neuhoff und Franziska Schütze vom DIW Berlin zwölf weitere WissenschaftlerInnen von der Universität Augsburg, der Universität Hamburg, der Frankfurt School of Finance and Management sowie von der Universität Kassel. Die Stiftung Mercator fördert das Projekt bis ins Jahr 2024.
Nachwuchsförderung ist ein zentrales Anliegen des DIW Berlin. Unter Mitwirkung des DIW Berlin wurde 2020 vom Wissenschaftszentrum Berlin ein Antrag zu Transfer und Wissenschaftskommunikation gestellt und bewilligt. Von der Plattform INSIGHTS profitieren insbesondere NachwuchsforscherInnen aus Berlin und Potsdam, da sie bei der Wissenschaftskommunikation aktiv begleitet und finanziell unterstützt werden. Angeboten werden professionelle Beratung und Schulungen zur Interaktion mit der Öffentlichkeit und zur Kommunikation mit akademischen Methoden und Ergebnissen. Das Programm richtet sich an vor allem, aber nicht ausschließlich, an Promovierende und Postdocs.
Eine besondere Form des Wissenstransfers ist das Format des Videointerviews. Hier können die Forschenden selbst formulieren, worauf es bei der jeweiligen Studie ankommt und ihre Ergebnisse prägnant auf den Punkt bringen. Corona-bedingt drehte die Abteilung Kommunikation nur noch im Freien oder schließlich auch noch über das Videotool Webex. Die Videos sind in der Mediathek auf der Webseite und auf dem YouTube-Kanal des DIW Berlin zu sehen. Die Audio-Interviews, die im Rahmen der Wochenberichte geführt werden, sind jetzt auch auf Spotify und auf iTunes abrufbar.
Alexander S. Kritikos, Leiter der Forschunsgruppe Entrepreneurship, im Videointerview "Nachgeforscht"
© DIW Berlin
Das DIW Berlin hat seinen Vorstand um ein viertes Mitglied erweitert und im November 2020 auf Empfehlung der Auswahlkommission Alexander S. Kritikos, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam und Forschungsdirektor der Forschungsgruppe Entrepreneurship am DIW Berlin, in das Leitungsgremium berufen.
David Richter hat eine S-Professur für Psychologie an der Freien Universität Berlin, Sabine Zinn, Bereichsleitung Surveymethodik und Surveymanagement im SOEP, eine S-Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin angetreten.
Felix Weinhardt, Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Familie, hat die Professur für »Public Economics« an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) angetreten. Dem DIW Berlin bleibt er dabei zu 50 Prozent im Rahmen einer S-Professur weiterhin für ein Jahr verbunden.
Claus Michelsen, seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIW Berlin und seit 2018 ad interim Abteilungsleiter Konjunkturpolitik, wurde im November 2020 zum Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik bestellt.
Schließlich bestellte der Vorstand zwei Vize-DekanInnen für das DIW-Graduate Center: Kerstin Bernoth, stellvertretende Abteilungsleitung Makroökonomie, als Ökonomin und Prof. Dr. Jürgen Schupp als Vertreter des SOEP.
Mehrere Promovierende des Instituts haben 2020 Preise und Stipendien erhalten. Mara Barschkett, Abteilung Bildung und Familie, bekam das »Addon Fellowship for Interdisciplinary Economics« der Joachim Herz Stiftung und Nils Handler, Doktorand in der Forschungsgruppe Entrepreneurship erhielt ein Stipendium der Stiftung der deutschen Wirtschaft (SDW).
Stephanie Ettmeier, Abteilung Makroökonomie, konnte am Vortragsprämienprogramm vom Verein für Socialforschung teilnehmen.
Martin Gerike, Fachangestellter für Markt- und Sozialforschung am SOEP, wurde mit dem Leibniz-Auszubildendenpreis 2020 ausgezeichnet. Besonders hervorgetan hat sich Martin Gerike bei der Mitarbeit an der jährlichen Nutzerbefragung des SOEP sowie bei der Reorganisation der Datenanalyse für die Publikation SOEPmonitor. Darüber hinaus wurde während seiner Amtszeit als Jugend- und Auszubildendenvertreter erstmals eine Betriebsvereinbarung zur beruflichen Ausbildung am DIW Berlin verabschiedet.
Peter Krause (SOEP) wurde mit dem Research Fellow Award 2020 der International Society for Quality of Life Studies (ISQOLS) ausgezeichnet.
Die Veranstaltungen des DIW Berlin reflektieren die Breite der Themen im Haus. Die meisten der DIW-Veranstaltungsreihen konnten 2020 online stattfinden. Das zu Beginn des Jahres neu ins Leben gerufene Format BreakfastBriefing@DIW Berlin konnte noch zweimal „in echt“ stattfinden. Es richtet sich mit tagesaktuellen Themen explizit an Berliner und Brandenburger EntscheidungsträgerInnen, vornehmlich aus Senat und Landtag. Daneben werden VerbandsvertreterInnen eingeladen. Das Format passt in eine halbe Stunde und soll auf dem Weg ins Büro aktuellen Input liefern. Claus Michelsen gestaltete den Auftakt mit dem Thema »Mietendeckel vs. Mietpreisbremse«, im Februar folgte Martin Gornig mit »Technologie – Tesla – Talente«.
Auch das Berlin Lunchtime Meeting mit dem finnischen Forscher Olli Kangas fand noch im Institut und mit physischer Präsenz der TeilnehmerInnen statt. Die Präsentation zu den Erfahrungen Finnlands mit dem bedingungslosen Grundeinkommen stieß auf großes Interesse beim eingeladenen Publikum. Die beiden anderen Sprecher, Michael C. Burda von der Humboldt-Universität zu Berlin und Jürgen Schupp vom SOEP, diskutierten, inwiefern sich das finnische Modell und seine Konsequenzen auf Deutschland übertragen lassen.
Wie sehr die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens die Menschen bewegt, zeigte sich ein halbes Jahr später: Im August 2020 startete eine gemeinsame Studie des DIW Berlin und des Vereins Mein Grundeinkommen, für die sich über zwei Millionen Menschen beworben haben. 1.500 Teilnehmende werden ProbandInnen der Langzeitstudie, von denen wiederum 120 nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden. Diese 120 erhalten drei Jahre lang monatlich 1200 Euro – bedingungslos. Die restlichen 1.380 StudienteilnehmerInnen dienen als Vergleichsgruppe, um sichergehen zu können, dass in der Studie zu beobachtende Veränderungen tatsächlich auf das ausgezahlte Grundeinkommen zurückzuführen sind.
Auf der DIW Lecture on Money and Finance vernetzen sich RepräsentatInnen aus Regierung, Finanzsektor und anderen Think Tanks, um Ideen für ein nachhaltigeres und stabiles Finanzsystem zu diskutieren. Der Präsident der Zentralbank Irlands, Gabriel Makhlouf sprach im Februar die Keynote, die sich mit dem Zusammenhang von Glaubwürdigkeit und Kommunikation von Zentralbanken beschäftigte.
Eine der ersten großen Veranstaltungen, die aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste, war die 6. DIW Europe Lecture mit Jens Weidmann zur Europäischen Währungsunion. Die DIW Europe Lecture ist eine Veranstaltungsreihe des DIW Berlin, in der hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft ihre Vision von der Zukunft Europas im globalen Kontext vorstellen. Ziel der Reihe ist es, die Debatte über wichtige europapolitische Themen zu fördern und diese Impulse in das politische Berlin zu bringen. Im September 2020 fand dann die erste virtuelle DIW Europe Lecture mit Dr. Werner Hoyer, dem Präsidenten der Europäischen Investitionsbank, statt. Er sprach zu den Herausforderungen für die Zukunft der Europäischen Union.
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Die neue Aufklärung - Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Krise
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8. DIW Europe Lecture: Herausforderungen für die Zukunft der EU
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Videorückblick: Fünf Jahre "Wir schaffen das": Unterschiedliche Perspektiven der Integration Geflüchteter
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Pressekonferenz zum Start des Pilotprojekts Grundeinkommen
Immer wieder tagt das DIW Berlin auch außer Haus, um Forschungsergebnisse öffentlich zu präsentieren, zum Beispiel in Landesvertretungen oder Ministerien. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen lud im November 2020 die Vorsitzende des Beirats C. Katharina Spieß, DIW-Abteilungsleiterin Bildung und Familie, zur Online-Tagung beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein. In ihrem Panel ging es darum, wie Eltern und Politik mit der digitalen Entwicklung sowohl im Spannungsfeld Arbeit/Familie als auch in der Begleitung ihrer Kinder umgehen.
Neben der Pandemie gab es wenig, was uns sonst noch beschäftigt hat und nicht doch damit zusammenhing. Zur Entwicklung und Koordinierung der Corona-Maßnahmen richtete das DIW Berlin eine interne Task Force ein, die neben dem DIW-Vorstand auch die Leiterin der Abteilung Kommunikation, die Pressesprecherin, die Leiter der Abteilung Forschungsinfrastruktur sowie Personal und Organisation, sowie jeweils eine VertreterIn des Betriebsrats beziehungsweise des Ausschusses für Arbeitsschutz, der IT und des Vorstandsbereichs umfasst. Die IT unterstützte und ermöglichte das mobile Arbeiten, da die MitarbeiterInnen auch vom Senat zum Homeoffice aufgerufen worden waren. Die großen Herausforderungen lagen dabei auch im Bereitstellen der Infrastruktur. Investitionen in die Hardware – die auch über die Pandemie hinaus Anwendung finden werden – verbanden sich mit flexibleren Regelungen. Darüberhinaus konnten auch virtuelle Treffen, Events und Seminare ermöglicht werden. Auf regelmäßigen, virtuellen Hausveranstaltungen informierte der Vorstand das gesamte Haus zu aktuellen Entwicklungen und Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen gaben Einblick in ihre momentane Situation.
Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft wird das DIW Berlin im Rahmen der gemeinschaftlichen Forschungsförderung nach Artikel 91b GG von Bund und Ländern gefördert. Diese Zuwendungen machen nahezu zwei Drittel des Institutshaushalts aus. Wie alle LeibnizInstitute muss das DIW Berlin in regelmäßigen Abständen nachweisen, dass es in Wissenschaft, Projektforschung und Beratung überzeugende Arbeit leistet. Die Evaluationen werden vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft vorgenommen; der sich jeweils auf das Urteil unabhängiger GutachterInnen stützt.
Mehr als 42 Prozent der Erträge des DIW Berlin stammen aus der Projektförderung sowie aus der Auftragsforschung. Bedeutendste Auftraggeber sind dabei deutsche und europäische öffentliche Institutionen (34 Prozent). Weitere Fördermittel werden von anderen Forschungseinrichtungen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben (fünf Prozent). Die Projektmittel von Stiftungen, Unternehmen und sonstigen Einrichtungen machen etwa drei Prozent des Institutshaushaltsaus. Rund ein Prozent des Gesamthaushalts werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und sonstige betriebliche Erträge finanziert.
Seine Aufgaben nimmt das Institut stets in wissenschaftlicher Unabhängigkeit wahr. Es veröffentlicht seine Forschungsergebnisse und Beratungsleistungen und stellt sie damit dem Fachpublikum und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
© DIW Berlin
Die Mitgliederversammlung ist das höchste Beschlussorgan des DIW Berlin. Die Mitglieder unterstützen den Vereinszweck durch ihre Tätigkeit innerhalb und außerhalb des Vereins. Ständige Mitglieder sind die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin. Sie fördern das Institut auf der Grundlage von Artikel 91b des Grundgesetzes und nach Maßgabe des GWK-Abkommens. In diesem Rahmen erhält das Institut Zuwendungen von Bund und Ländern.
Bundesrepublik Deutschland
Deutsche Bundesbank, Frankfurt a. M.
Deutsche Post AG, Bonn
Deutsche Telekom AG, Bonn
Land Berlin
Freie und Hansestadt Hamburg
vertreten durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Freistaat Bayern
vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, München
Land Brandenburg
vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft und Energie, Potsdam
Land Nordrhein-Westfalen
vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Düsseldorf
Vereinigung der Freunde des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (VdF)
Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesvorstand, Berlin
Dr. Michael Wolgast
Das Kuratorium des DIW Berlin besteht aus Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung. Gegenüber dem Vorstand nimmt das Kuratorium Aufsichts- und Beratungsfunktionen wahr. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und die Bestellung von wissenschaftlichen Abteilungsleitungen, Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats und des SOEP Survey Rats.
Der Wissenschaftliche Beirat des DIW Berlin besteht aus zwölf international angesehenen aktiven Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Er berät das Institut in wissenschaftlichen Fragen, bewertet die Forschungsarbeit und berichtet dem Kuratorium. Der Wissenschaftliche Beirat ist auch an Berufungs- und berufungsähnlichen Auswahlverfahren beteiligt.
Die Vereinigung der Freunde e.V. (VdF) unterstützt seit dem Jahr 1951 finanziell und ideell die Arbeit des DIW Berlin. Der Verein will die Vernetzung im nationalen und internationalen Bereich fördern und die Kommunikation zwischen WissenschaftlerInnen und UnternehmerInnen stärken. In der Vereinigung der Freunde sind Unternehmen aus allen Bereichen der Industrie und des Dienstleistungsgewerbes sowie die wichtigsten Unternehmensverbände vertreten. Der exklusive und regelmäßige Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern der VdF und dem DIW Berlin, aber auch der Mitglieder untereinander, wird von allen Beteiligten sehr geschätzt und bietet viele Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme sowie zur Pflege von informellen Netzwerken. Die VdF unterstützt beispielsweise wissenschaftliche Veranstaltungen und die Masterclasses des DIW Graduate Center.
Vorsitzender
Christian Kloevekorn
Stellvertretender Vorsitzender
Paul Jörg Feldhoff
Vorstandsmitglied
Dr. Michael Wolgast
Vorstandsmitglied
Stefanie Salata
Vorstandsmitglied
Dr. Christian Schede
© DIW Berlin