Vor allem in Westdeutschland und insbesondere für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, war es für Mütter schwierig bis unmöglich, nach der Geburt der Kinder bald wieder zu arbeiten und ein gutes Einkommen zu erzielen. Es war nicht Faulheit oder die Weigerung, Arbeit anzunehmen, die Mütter vom Arbeitsmarkt ferngehalten hat. Dieser Vorwurf aber schwingt häufig in der Debatte mit. Die meisten Frauen hatten schlichtweg keine Wahl. Fehlende Betreuungsmöglichkeiten in Kita und Schule sowie rigide Arbeitszeitmodelle waren die Gründe dafür, dass Frauen für viele Jahre auf eine Berufstätigkeit verzichten mussten.
Deshalb ist eine Erhöhung und Angleichung der Mütterrente für Kinder richtig und konsequent. Man kann und muss jedoch monieren – so wie es in der Studie des DIW Berlin getan wird –, dass die Mütterrente für viele völlig unzureichend und nicht zielgenau genug ist, um gerade Müttern mit geringen Rentenansprüchen eine stabile und auskömmliche Lebensgrundlage zu bieten.